Lasst den Kindern die Träume!

Zur Analyse «Kinderfest, Kadetten und Gottfried Keller» von Beat Kirchhofer.

Schön, dass wir in unserem Heimatland Bräuche wie Kinderfest, Sechseläuten, Bachfischet, Schwingfest, Trachten- und Jodelfeste etc. pflegen. Zum Feiern gehören die passende Kleidung und Blumenschmuck – sogar für unsere Haustiere aller Art. Sonntagskleidung sei nicht mehr zeitgemäss. Haben die Gegner unserer Traditionen einmal ihre Kinder gefragt, ob sie mit ihren Kameraden und Kameradinnen mitmachen möchten? Oder ob sie lieber abseits gestellt werden? Welches Mädchen möchte nicht einmal eine Prinzessin sein und sich als solche auch zeigen? Welcher Knabe zeigt sich nicht stolz in elegantem Gewand? Lasst doch den Kindern die Träume!

Dass Blumen zu teuer sind, ist schlicht und einfach nicht wahr. Mit etwas Kreativität können an jedem Feld-, Wiesen- und Waldrand wunderhübsche Sträusse gepflückt und gebunden werden. Mann/Frau muss sich bloss bücken und darf nicht zu faul dazu sein.

Zur Morgenfeier in der Kirche: In unserem Heimatland ist Religionsfreiheit gesetzlich geschützt. Warum sollten wir unsere verschiedenen Religionen nicht auch im Sinne von ökumenischen Gottesdiensten und Toleranz unseren Mitmenschen gegenüber feiern und leben dürfen – ohne Unterscheidung zwischen sogenannt Gläubigen und Ungläubigen? Von fanatischen Ansichten, wie der einzig richtigen Religion anzugehören, wollen wir doch um des Friedens willen absehen.

Leider verstehen nicht alle Gäste unseres Heimatlandes die Hintergründe unseres Brauchtums. Und bemühen sich auch nicht um entsprechendes Wissen und zum Teil nicht einmal um unsere Sprache. Ich vermute, weil sie mit den Traditionen ihres Gastlandes schlicht und einfach – aus Bequemlichkeit – nichts zu tun haben wollen. Ich frage mich im gleichen Atemzug, warum wollen diese Gäste denn in unserem Land leben? Kann mir das jemand erklären? Fremde in unserem Land sollen uns, wie immer wieder behauptet wird, bereichern. Sollen sich doch die Gäste unseres Heimatlandes auch an unseren Bräuchen erfreuen und sich bereichern lassen.

Annemarie Marzer, Reiden