
Lausanne oder Luzern: Wo wird das Eidgenössische Turnfest 2025 ausgetragen?

Luzern oder Lausanne? Dieser Frage stellen sich die Abgeordneten des Schweizerischen Turnverbands (STV) an ihrer Versammlung am Samstag in Suhr. Ihre Stimmen entscheiden, ob das Eidgenössische Turnfest (ETF) 2025 in der Inner- oder in der Westschweiz ausgetragen wird. Während 1978 in Genf das letzte «Eidgenössische» in der Romandie stattgefunden hatte, war Luzern nach 1840, 1888, 1928 und 1963 letztmals vor 27 Jahren ETF-Gastgeber. «Es ist schwierig abzuschätzen, wer den Zuschlag erhält. Ich stufe die Chancen 50:50 ein», sagt André Wyss, Präsident des Turnverbands Luzern, Ob- und Nidwalden. Wie offen die Ausgangslage tatsächlich ist, zeigt nur schon die Feststellung des STV-Zentralvorstands, der in seinem Evaluationsbericht beiden Bewerbern «sehr gute Voraussetzungen für die Durchführung des Anlasses» attestiert. So überrascht es nicht, dass bei André Wyss das Lampenfieber eine leicht steigende Tendenz angenommen hat. «Bei einer solch grossen und wichtigen Angelegenheit ist ein bisschen Nervosität aber normal», sagt er schmunzelnd.
Allmend als ETF-Zentrum
Getreu dem Motto «Turnen im Herzen» würde der grösste Schweizer Breitensportanlass mitten in Luzern seine Zelte aufschlagen. Neben der Innenstadt, die sich mit der Bahnhofstrasse, dem Pavillon beim Kurplatz und dem Europaplatz ideal für das Rahmenprogramm anbietet, käme das eigentliche Festzentrum in der Allmend zu stehen. Lokalitäten wie die swissporarena, die Messe Luzern, das Armee-Ausbildungszentrum, das Leichtathletikstadion, die Mehrzweckhalle, die geplante Pilatus-Arena sowie mehrere Rasenund Kunstrasenspielfelder sind für die verschiedenen Wettkämpfe vorgesehen. Hinzu kommt, dass die Stadt Luzern mit dem öffentlichen Verkehr schnell und bequem erreichbar ist. «Die zentrale Lage und das kompakte Wettkampfgelände sprechen für uns», ist André Wyss überzeugt. Man könne alle Anlässe im Rahmen des ETF auf bereits bestehenden Anlagen durchführen. «Und in Luzern ist viel Erfahrung mit der Organisation von Grossanlässen vorhanden», so Wyss weiter. Der Haken an der Sache: «In Lausanne ist das in allen Bereichen auch der Fall», weiss Wyss.
Sollten am Samstag die Waadtländer den Zuschlag erhalten, wäre die Enttäuschung im siebenköpfigen Luzerner Bewerbungskomitee riesig. «Wir haben viel Zeit und Herzblut investiert», sagt André Wyss. Sollte das ETF 2025 aber nach Luzern kommen, «wäre die Freude ebenfalls gross».