Lernen, wie man den Garten in eine Oase verwandelt

Der Garten liegt noch im Winterschlaf. Hie und da blühen aber schon die ersten Schneeglöckchen. Ein passender Moment für Gartenfreunde, um die Gartenplanung für den Frühling in Angriff zu nehmen. Inspiration für die Gestaltung kann zum Beispiel der Vortrag von Silvia Meister aus Fulenbach bieten. Die Fachfrau für naturnahen Gartenbau und Gartenratgeberin vom Radio SRF 1 ist heute Abend in Safenwil zu Gast. Besucher erfahren in ihrer Präsentation, wie sie ihren Garten in ein lebendiges Naturparadies für Mensch und Tier verwandeln können. Naturnahe Gärten erfüllen eine wichtige Funktion, sagt Silvia Meister: «Sie dienen den einheimischen Tieren und Pflanzen als Trittsteine, damit sie von einem Garten zum anderen, vom Garten zum Wald oder zu einem Naturschutzgebiet wandern können.» Die Tiere können so neue Lebensräume erschliessen und Populationen aufbauen. Auch für den Menschen habe der Garten einen wichtigen Zweck. Er rege zu einem sorgsamen Umgang mit der Natur an, weil er unser Verständnis für Lebensräume und deren Bewohner stärke. Naturnähe erreiche man im Garten vor allem mit einheimischen Pflanzen. Weiter sind folgende Punkte wichtig: eine Hecke oder auch einzelne Sträucher pflanzen. Dort können zum Beispiel Blindschleichen in einem Asthaufen überwintern oder Vögel ihre Nester bauen. Am Gehölz sollte sich ein Saum aus Blütenstauden oder Gräsern anschliessen, die im Winter stehen bleiben. «Sie bilden einen Rückzugsort für Kleintiere wie Spinnen oder Käfer», sagt Silvia Meister. Freie Flächen, etwa ein Blumenrasen, locken Wildbienen und Schmetterlinge an. Pionierflächen (zum Beispiel trockene Kiesflächen) oder Trockensteinmauern sind ein guter Lebensraum für Eidechsen. Das Element Wasser erfüllt im naturnahen Garten ebenfalls eine wichtige Rolle. «Dieser Lebensraum wird besonders schnell von Tieren bewohnt», so die Gartenratgeberin. Wohl fühlen sich Wasserläufer und Libelle zwischen Pflanzen wie der Seekanne, die im tieferen Wasser wächst, oder der Sumpfiris, die am Uferrad gedeiht. Auch Gemüse- und Blumenbeete haben im naturnahen Garten Platz. «Hier bedeutet naturnah, auf chemische Pflanzenschutzmittel zu verzichten und vorbeugend mit Fruchtfolgen zu gärtnern.» So finden sich dort auch schnell Nützlinge wie der Marienkäfer ein. Hilfreich kann auch ein Kompostplatz sein, der für einen sinnvollen Nährstoffkreislauf sorge. Wer einen naturnahen Garten gestalten möchte, braucht dafür nicht mal viel Platz. «Es eignet sich auch ein kleiner Balkon dazu», rät Silvia Meister. Dort passen zum Beispiel einheimische Blütenstauden hin, die Wildbienen und Schmetterlinge anziehen.

Der Vortrag findet heute Freitag Abend in der Aula der Schule Safenwil statt und startet um 20 Uhr.