Lichtspektakel am Samstag: Mit Zwingli den Brittnauer Kirchturm sanieren

AUFFÜHRUNGEN

 

31. August Brittnau, reformierte Kirche (freier Eintritt, Kollekte)

6. September Luzern, Lukaskirche

8. September Buchrain, reformiertes Begegnungszentrum

22. September Sursee, reformierte Kirche

 

Sobald es am Samstag um 21 Uhr dunkel wird, taucht die Umgebung der Kirche in Brittnau in farbiges Licht ab. Auf dem Kirchturm und der Fassade der Kirche zeigt das Team um Regisseur Nicolas Russi eine multimediale Show mit Projektionen, Kirchenglocken, Musik und Gesang. Anlass dazu ist das 500-Jahr-Jubiläum der Schweizer Reformation nach Zwingli.

«Es wäre schön, wenn sich zwei- oder dreihundert Leute einfinden würden», meint Russi, der Kopf des Waldtheaters in Brittnau. Bereits 2018 führte er ein ähnliches Lichterspektakel durch. Damals war es das 100-Jahr-Jubiläum der reformierten Kirche in Reiden. Die damalige Synodalratspräsidentin befand sich unter den Besuchern und war von der Show begeistert. «Sie fragte mich, ob man das auch an anderen Orten im Kanton Luzern durchführen könnte», so Russi. Bevor die Projizierungen an den drei festgelegten Orten stattfinden, sollte aber vorher noch eine Hauptprobe stattfinden. Aufgrund der bevorstehenden Sanierung des Kirchturms entschied man sich, die Feuerprobe in Brittnau durchzuführen, um so die Sanierung voranzutreiben (siehe Box rechts).

Ein Spiel aus Licht, Gesang, Text und Musik

Der Hauptteil der Darbietung ist die Darstellung der Schöpfungsgeschichte mit Text, Bild und Live-Musik. Ein Schauspieler liest in der Rolle des Zwingli die Geschichte vor. Dementsprechend werden sieben Videosequenzen auf den Kirchturm projiziert. Zu jedem Video erklingt simultan live gespielte Musik, die dazupasst. Viele Mitwirkende stammen aus der Region, wie zum Beispiel Eric Nünlist, Regula Zimmerli oder Yvonne Glur-Troxler, um nur einige zu nennen. Ausserdem erklingt vor jeder Videosequenz ein kurzes Glockenbeiern vom Turm. «Die Glocken des Kirchturms werden mit Spannsets, Zugseilen und Umlenkrollen so verspannt, dass jede Glocke einzeln angeschlagen wird und auf diese Weise eine Melodie gespielt werden kann. Diese Spielweise stammt aus dem Rheinland», erklärt Nicolas Russi, der die Darbietung nach 2018 um die Rolle des Huldrych Zwingli ergänzt hat. Die Darbietung dauert ungefähr 40 Minuten und soll im September in Luzern, Buchrain und Sursee aufgeführt werden. «Jeden Ort haben wir rekognosziert und die Wand, Winkel und Distanz festgelegt», erzählt Russi.

Sanierungspläne stecken noch in den Kinderschuhen

Eine Kommission erarbeitet zurzeit einen Sanierungsvorschlag. Noch ist nicht klar, ob nur der Kirchturm oder gleich die ganze Aussenfassade saniert werden soll. In Zusammenarbeit mit einem Architekten, der sich auf historische kirchliche Bauten spezialisiert hat, tätigt die Kommission die notwendigen Abklärungen, gerade auch mit dem Denkmalschutz. Laut Christoph Lüscher, Kirchenpflegemitglied, habe man mit dem Fundraising erst begonnen. Ein konkretes Spendenziel habe man nicht. «Je mehr wir durch kreative Aktionen wie das Lichterspektakel finanzieren können, desto besser für die langfristigen Finanzen der Kirchgemeinde», sagt Lüscher. Das Event am Samstagabend sei der Anfang von vielen Aktionen, mit denen man Geld für die Sanierung einnehmen möchte. Die Störche würden bei der Sanierung mit notwendiger Vorsicht behandelt. Ende Oktober findet der Basar statt, an dem die Kommission umfassender über den Zustand und das Vorhaben informieren wird. (kpe)