Liebe(r) unbekannte(r) Leser(in)

Diese Woche habe ich von Ihnen Post bekommen. Leider haben Sie vergessen, einen Namen unter ihre Zuschrift zu setzen, und auch auf dem Couvert finde ich keinen Absender. Gerne hätte ich Ihnen persönlich geantwortet, aber da dies nicht möglich ist, versuche ich es auf diesem Weg. Sie ärgern sich darüber, dass dieser «ultra-linke» Wermuth «ständig» in der Zeitung erwähnt werde. «Warum kann das ZT nicht neutral sein und andere Politiker auch mal zu Wort kommen lassen?» Nun, wenn Sie uns regelmässig verfolgen, werden Sie feststellen, dass andere Politiker bei uns sehr wohl zu Wort kommen. Wenn Sie den ZT-Talk verfolgen, werden Sie beispielsweise feststellen, dass in den letzten Monaten vier SVP-Politikerinnen und -Politiker bei uns zu Gast waren; von der SP waren es zwei, also die Hälfte.

Sie schreiben weiter: «Wermuth, wie Sie wissen, hat in seinem Leben noch nie gearbeitet, war Hausbesetzer und saugt nun dank der SP am Steuernapf, zu welchem er nichts beigetragen hat!» Dazu ein Hinweis: Wie viele Politiker hat Cédric Wermuth seine Handy-Nummer im Internet publiziert. Vielleicht rufen Sie einmal an und fragen ihn, wie er das mit dem Arbeiten sieht. Oder Sie schreiben ihm eine Mail. Gerade in Wahlkämpfen beantworten Politikerinnen und Politiker Mails zuverlässig.

Wichtig scheint mir einfach, dass Debatten geführt werden. Das ist aufgrund von anonymen Zuschriften immer etwas schwierig.

Herzlich, Philippe Pfister