Lifting für die 45-jährigen BZZ-Gebäude

Bei der Sanierung der Gebäude des Bildungszentrums Zofingen (BZZ) ist es das Ziel, die Raumstrukturen und den ursprünglichen Charakter dieses Gebäudeensembles zu erhalten und es vorwiegend technisch zu erneuern. Minimale Eingriffe im laufenden Betrieb sollen eine maximale Wirkung erzielen, sodass das Leben dieser Gebäude von 1976 um nochmals 25 Jahre verlängert werden kann. Im Vordergrund steht die Sanierung der bestehenden Gebäudehülle. Vorgesehen sind der Ersatz der rund 500 Fenster und die energetische Sanierung der Treppenhäuser. Dies teilen die Stadt Zofingen und der Kanton Aargau in einer gemeinsamen Medienmitteilung mit.

Erster Trakt als «Prototyp» erfolgreich abgeschlossen

Der Gebäudetrakt der Heil­pädagogischen Schule (HPS) wurde 2019 in Angriff genommen. Im Sommer 2020 konnten die Schülerinnen und Schüler das Gebäude wieder beziehen – nachdem sie vorübergehend in ein Schulraumprovisorium ausgewichen waren. Stadt und Kanton war es wichtig, den HPS-Trakt als ersten zu sanieren. Alle Planungsschritte konnten an diesem in überschaubarer Grösse geplant werden. Die Ausführung und die spätere Inbetriebnahme zeigten, dass mit den restlichen sechs Trakten in ähnlicher Weise vorgegangen werden kann. Die Sanierung der HPS konnte rund acht Prozent unter dem gesprochenen Budget abgeschlossen werden.

Im Juli hat der Zofinger Stadtrat die Baubewilligung für die Sanierung der restlichen Trakte erteilt. Die Vergaben erfolgen als komplettes Paket über alle sechs Trakte. Bereits bei der Sanierung der HPS hat man sehr gute Erfahrungen mit dem Provisorium gemacht. Bei den zukünftigen Bauarbeiten kommt erschwerend dazu, dass die Räumlichkeiten unter vollem Betrieb saniert werden müssen. Umso mehr wird sich das Schulraumprovisorium auch hier bewähren. Das auf den Containern zusätzlich montierte Pultdach macht das Provisorium langlebiger und das Raumklima auch im Sommer angenehmer.

2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein

Noch dieses Jahr werden der Turnhallentrakt und der Naturwissenschaftstrakt der Mittelschule in Angriff genommen. Beim Naturwissenschaftstrakt werden die grössten Eingriffe vorgenommen, um einen zeitgemässen Unterricht gewährleisten und gleichzeitig die gesetzlichen Vorschriften einhalten zu können. Zum Beispiel muss hier ein Lift eingebaut werden. 2022 erfolgt die Sanierung des Mittelschultrakts. Die Hauptarbeiten am Zentralgebäude erfolgen 2022 und 2023. Berufsschule und Werkstätten sind 2023 und 2024 an der Reihe.

Wie gross die Energieeinsparungen effektiv sein werden, wird sich erst im eingespielten Betrieb zeigen und messen lassen. Anhand des schon sanierten HPS-Trakts kann auf einen massiven Rückgang des Energieverbrauches geschlossen werden. Bei diesem Trakt kann von einer Einsparung von 50 bis 75 Prozent ausgegangen werden.

In der nun folgenden Phase ist insbesondere die Logistik der Baumaterialien nicht ganz einfach. Die Bauherrschaft hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst ­wenig Anlieferungen von der Nordseite her über die Aufenthaltsbereiche vor den Haupteingängen zuzulassen. Der Installationsplatz wurde deshalb auf der südlichen Seite eingerichtet, sodass die Zufahrt über den neuen Kreisel bei der Landi hinter die Gebäude erfolgen kann. Für Stadt und Kanton haben die Themen «Nachhaltiges Bauen» und «Biodiversität» einen hohen Stellenwert. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit wird auf dem Dach der Mittelschule eine Photovoltaik-Anlage mit Speicher erstellt, welche einen Teil des Campus mit Strom versorgen wird. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Umgebungsflächen im Sinne der Biodiversität wiederhergestellt. (hz/pmn)