
Linksrutsch auch im Wahlkreis Willisau
Auch im Wahlkreis Willisau gehören die CVP und die SVP zu den Verlierern der gestrigen Kantonsratswahlen. Die beiden Parteien verloren je einen Sitz und entsenden nun noch sechs respektive drei Abgeordnete ins Luzerner Kantonsparlament. Um je einen Sitz zulegen konnten dafür die SP und die Grünen. Der FDP gelang es, ihre vier Willisauer Sitze zu halten.
Den frisch eroberten Sitz der Grünen nimmt Valentin Arnold aus Hüswil ein. Der 58-Jährige ist Bio-Gemüsegärtner und engagiert sich bei Bio Luzern, Biosuisse, Greenpeace und dem Verkehrs-Club der Schweiz (VCS).
Bärtschi rein, Klein raus
Für die FDP neu im Kantonsrat sitzt Andreas Bärtschi aus Altishofen. Lange sah es am Wahlnachmittag so aus, als würde die FDP im Wahlkreis Willisau einen Sitz verlieren. «Es war ein grosses Bibbern», gestand der 26-jährige Bankberater und Präsident des SC Nebikon. «Nun freue ich mich aber riesig, dass es geklappt hat.» In den sauren Apfel beissen musste dafür die SVP. Die Partei ist mit vier Bisherigen auf der Liste angetreten. So kam es, dass Corinna Klein aus Wauwil die Wiederwahl um gut 300 Stimmen verpasste. Grosse Freude herrschte hingegen bei der SP. Sara Agner aus Dagmersellen wurde wiedergewählt. Ausserdem sitzt künftig auch Isabella Schwegler-Thürig aus Reiden für die Sozialdemokraten im Kantonsparlament. «Das ist grossartig», freute sich Schwegler-Thürig. «Ich bin schon etwas überrascht, dass es uns gelungen ist, einen zweiten Sitz im Wahlkreis zu ergattern.» Ihren Erfolg erklärt sie sich damit, dass sie als ehemalige Gemeinderätin sehr gut vernetzt sei. Dass das Stimmvolk ihr das Vertrauen ausgesprochen habe, freue sie ganz besonders. Auch den grundsätzlichen Linksrutsch im Kanton nimmt sie mit Freude zur Kenntnis. Der Kanton sei mit den Sparmassnahmen einfach über das Ziel hinausgeschossen. «In der Vergangenheit wurde zu sehr auf das Geld geschaut. Dabei wurde vergessen, dass die Bevölkerung auch ihre Bedürfnisse hat. Zum Beispiel was die Bildung betrifft», sagt die Fachlehrperson der KSS Reiden. Den Wahlsieg feierte sie zuhause mit Familie und Freunden.
Die Wahl in den Kantonsrat verpasst haben hingegen Esther Ammann (SP) und Michaela Tschuor (CVP), beide Gemeinderätinnen aus Wikon, sowie Sandra Cellarius, FDP-Gemeinderätin aus Pfaffnau.