
Lukas Senn hat die Holz-Kunst in seinem Kopf

Manchmal staunt man einfach. Es gibt Menschen, die sehen in einer Astgabel oder einem knorrigen Baumstamm auf Anhieb eine dreidimensionale Figur. Lukas Senn ist einer dieser Menschen. Er erinnert sich: «Schon als Kind faszinierten mich vor allen Holzfiguren. Daran gedacht, dass ich dereinst selber solche machen werde, hatte ich aber nie.» Nach der Schule wurde er Möbelschreiner. Seine Arbeit musste auf jeden Fall etwas mit Holz zu tun haben. Noch während seiner Ausbildung wagte er einen Blick in das Schaffen eines Holzbildhauers, ahnte aber auch dann noch nicht, dass er selber einmal Holz-Kunst machen wird. Dies änderte sich nach seiner Abschlussprüfung. In einer Wurzel sah er das Gesicht eines Waldgeistes. Mit der Motorsäge machte er sich ans Werk. Üben, üben, üben war in den nächsten Wochen angesagt. Immer schneller und immer besser gelang es dem jungen Mann, die Bilder in seinem Kopf in fertige Skulpturen zu verwandeln. Die Kunst, Holz dreidimensional zu gestalten, hat sich Lukas Senn über die Jahre autodidaktisch angeeignet.
Ein Top Crack mit der Kettensäge
Nun sind es bereits elf Jahre, während denen Lukas Senn als Holzkünstler seine Brötchen verdient hat. Den Mut, als noch nicht einmal 20-Jähriger sein eigenes Geschäft mit dem Namen «Kunst aus Holz» auf die Beine zu stellen, muss man erst einmal haben. In den vergangenen Jahren hat sich Senn zu einem viel gefragten Künstler entwickelt. An Hochzeiten, Firmenanlässen, Ausstellungen, Geburtstagen und vielem mehr zeigt Senn live, was er mit der Kettensäge und seinem Gefühl für Ästhetik so alles kann. Er erntet dabei immer viel Applaus. Immer wieder entstehen daraus auch neue Aufträge und Auftrittsmöglichkeiten. Wie vielfältig die Kunst von Lukas Senn ist, sieht man auf seiner Webseite und seinem Facebook Account. Unter anderem arbeitet er im Moment am Brunnen fürs 114. Aargauer Kantonalschwingfest in Lenzburg. Lachend meinte er: «Da wird sich der eine oder andere noch fragen, wie das mit der Wasserleitung funktioniert hat.» Zurückblickend sagt Senn: «Es läuft alles gut. Die Pandemie konnte mir und meinem Geschäft nichts anhaben und ich schaue zuversichtlich in die Zukunft.» Kann er auch. Zusammen mit seiner Frau Annika und seinem 3-jährigen Sohn freut er sich darauf, schon bald zum zweiten Mal Vater zu werden. Ob die von Senn geplanten zwei Tage der offenen Türen vom 5. und 6. Juni Tatsache werden, weiss allerdings erst der Bundesrat.