Das Kriminalgericht fand die Deutsche und den Türken unter anderem des mehrfachen qualifizierten Raubes, der mehrfachen Freiheitsberaubung mit erschwerten Umständen, des Hausfriedensbruchs sowie der Zechprellerei schuldig, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Urteilsdispositiv hervorgeht.

Der bereits entstandene Freiheitsentzug wird dem Paar angerechnet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hatte Freiheitsstrafen von 15 und 18 Jahren beantragt.

In der Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte das Verbrecherpaar mit seinem ersten Opfer Anfang 2014 wegen eines Wohnungsinserats Kontakt. Es täuschte vor, die Wohnung besichtigen zu wollen, plante eigentlich aber einen Raubüberfall.

Da die beiden zu spät zum vereinbarten Termin kamen, wollte die Frau ihnen die Wohnung nicht mehr zeigen. In der Folge täuschte die Verbrecherin einen schockähnlichen Zustand vor, womit sich das Paar Zutritt zur Wohnung verschaffte. Nach einem Glas Wasser wies die Frau das Täterpaar aber wieder aus der Wohnung, weil sie Besuch erwartete.

Lebensgefahr
Zwei Tage später tauchten die beiden unangemeldet bei der selben Frau auf unter dem Vorwand, einen Ohrstecker verloren zu haben. Dabei fesselten und knebelten sie die Frau und deren Lebenspartner, bedrohten diesen mit einem Messer, würgten die Frau und setzten Tränengas ein. Die Täter verliessen die Wohnung mit einer Beute im Wert von 70’000 Franken. Für beide Opfer bestand laut Staatsanwaltschaft Lebensgefahr.

Im Februar 2015 kontaktierten die Täter ein anders Paar aufgrund eines Inserat, in dem Aktien zum Verkauf angeboten wurden. Als sie bei ihnen auftauchten, fesselten und knebelten sie die Opfer und bedrohten sie mit dem Tod. Schliesslich verliessen sie die Wohnung mit einer Beute im Wert von 40’000 Franken.

Halbe Million erbeutet

Mitte 2015 fesselte und knebelte das Verbrecherpaar die Geschäftsinhaberin eines Goldschmiedateliers in Hochdorf LU und ihren Lebenspartner und bedrohten sie mit eine Schreckschusspistole. Das Täterpaar erbeutete 512’000 Franken. Zehn Tage später verliessen die beiden Kriminellen ein Hotel in Nottwil LU ohne die Rechnung von 9000 Franken zu bezahlen. Kurze Zeit nach der Flucht wurden sie verhaftet.