
Männerchor Reitnau: Am 165. Konzert zurück ins Gründungsjahr


Seit unglaublichen 165 Jahren gibt es den Männerchor Reitnau. «Laut verschiedenen Protokollen wurde der Chor 1854 gegründet. Ganz genau ist es trotz allen Bemühungen nicht ganz sicher, dass dem so ist. Aber es könnte gut sein, dass ich Sie, liebe Gäste, zum 165. Konzert des Männerchores begrüssen kann», sagt der Moderator Guido Würsch.
In der Geschichte nachgeforscht, hatte Reitnau schon zu dieser Zeit gegen 1000 Einwohner. Mit den Liedern «Frisch gesungen» und «Rosenzeit», beides Lieder aus der Gründungszeit des Chores, eröffnete der Männerchor unter der Leitung von Barbara Steinger das Konzert. Die Männer und ihre Dirigentin hatten sich für den 1. Teil des Konzertes auch der damaligen Zeit entsprechend gekleidet. Dreist sagte der Moderator: «Gewisse Leute würden jetzt behaupten, dass man dem einen oder andern Sänger ansieht, dass er zu den Gründungsmitgliedern gehört.»
Klamauk und gute Musik
Als Spezialgäste waren Los Chicos Perfidos eingeladen. Das Duo, der eine sprach unablässig Spanisch, der andere versuchte sich derweilen als sehr laienhafter Übersetzer, sorgte von Beginn an für viel Gelächter. Dass Benito (Benno Kaiser) und Pablito (Pius Schürmann) musikalisch und gesanglich einiges drauf haben, beweist die Tatsache, dass man zeitweise meinte, es stehen gleich fünf Mexikaner auf der Bühne.
Weiter ging es im Konzert des Männerchores mit Liedern der Comedian Harmonists. «Mein kleiner grüner Kaktus», «Ich wollt, ich wär ein Huhn» oder «Wochenend und Sonnenschein» gehören zu den Liedern, die beinahe jeder kennt. Auf der Bühne standen nun Männer mit Frack und Zylinder.
Auch im 3. Teil des Konzertes griff der Männerchor auf bestens bekannte Lieder zurück. Mit dem Lied «Mit 66 Jahren fängt das Leben an» kam auch Udo Jürgens selig zu Ehren. Die Männer traten nach dem 3. Tenuewechsel nun im bequemen weissen Hemd und grauer oder schwarzer Hose auf. Am Klavier begleitet von Christine Sigg und am Schlagzeug von Matthias Röthlisberger folgten die nächsten Hits «Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand», der «Kriminaltango» und DJ Özis «Ein Stern, der deinen Namen trägt».
So langsam ging das Konzert dem Ende entgegen. Zum Schluss sagte der Präsident Hanspeter Suter: «Unser Chor hatte nie viele Mitglieder. Ich mache mir aber keine Sorgen, dass es nicht mehr weitergehen könnte. Wir gehen gemeinsam durch dick und dünn.»