Masken der Rothrister Wernli AG bestehen den Gifttest

So wurde getestet

Im Auftrag des K-Tipp und später der Wernli AG hat ein auf organische Spurenanalytik spezialisiertes Labor in Hannover Hygienemasken auf den Gehalt an flüchtigen Schadstoffen untersucht. Die Masken wurden im Neuzustand aus den Verpackungen heraus getestet. Es wurden flüchtige Stoffe ermittelt, die bei Temperaturen bis 40 Grad ausgasen, also aus den Vliesen entweichen.

Am 8. September publizierte das Konsumentenmagazin K-Tipp einen Test, dessen Echo angesichts der Resultate bis jetzt erstaunlich verhalten blieb. Es geht um die Dinger, die wir seit über einem Jahr im Zug oder beim Einkaufen über Mund und Nase tragen: Hygienemasken.

Der K-Tipp schickte 20 Hygiene- und FFP2-Masken in ein spezialisiertes Labor. Dieses untersuchte, welche chemischen Stoffe aus den Masken ausgasen – Stoffe also, die dann möglicherweise eingeatmet werden.

Die gemessenen Mengen an flüchtigen Schadstoffen – es sind laut Experten Rückstände aus der Herstellung – bewegen sich pro Maske zwischen 0,02 und 0,24 Gramm. Das töne nach wenig, schreibt der K-Tipp – weist aber darauf hin, dass die Masken mitunter stundenlang getragen werden und deshalb aus Konsumentensicht schadstofffrei sein sollten.

Dem ist allerdings nicht so: In sämtlichen Masken wurden Schadstoffe nachgewiesen, namentlich Toluol und Styrol. Beide stehen im Verdacht, die Fruchtbarkeit von Frauen und ungeborene Kinder zu schädigen sowie das Krebsrisiko zu erhöhen. Andere nachgewiesene Stoffe – beispielsweise Xylol – können Haut und Atemwege reizen und Kopfweh oder Schwindel verursachen.

Wissenschaftliche Studien zu den Auswirkungen von gasförmigen Schadstoffen aus Masken liegen allerdings nicht vor, und keine Schweizer Behörde führt Schadstoffmessungen durch.

Aufmerksam gelesen wurden die Ergebnisse des K-Tipp-Tests bei der Wernli AG in Rothrist, die seit letztem Jahr Hygienemasken in der Schweiz produziert und damit vor allem Grossabnehmer beliefert, beispielsweise Spitäler. «Wohl weil unsere Masken nur bedingt im Detailhandel erhältlich sind, wurden sie von K-Tipp nicht getestet», sagt Verkaufsleiter und Geschäftsleitungsmitglied André Göttmann. Wernli-Kunden lasen den Bericht natürlich auch – und wollten von Göttmann wissen, ob die Masken aus Rothrist ebenfalls Schadstoffe enthalten.

«Das wollten wir definitiv klären», sagt er. Er schickte eine Charge Masken an das chemische Labor in Hannover, das auch die Tests für den K-Tipp durchgeführt hatte – und bat um eine identische Analyse (siehe Box). Resultat: Die Wernli-Masken sind im Gegensatz zu den vom K-Tipp getesteten Masken Toluol- und Styrol-frei. Auch vier Schadstoffe der tieferen Gefahrenkategorie konnten in den Wernli-Masken nicht ausgemacht werden. Gefunden wurden lediglich Spuren von Dimethylacetamid in sehr geringer Konzentration.

Für Göttmann sind die Resultate ein weiterer Beweis, dass die in Rothrist hergestellten Masken höchsten Qualitätsansprüchen genügen. «Das wichtigste Qualitätskriterium ist die Bakterienfilterleistung, die regelmässig von einem akkreditierten Labor getestet wird», so der Wernli-Manager. Auch bei diesen Tests schliessen die Produkte von Wernli laut Göttmann stets gut ab. Sämtliche Rohmaterialen beziehe das Unternehmen aus Europa, die dreilagigen Vliesstoffe kommen aus Deutschland. «Unsere Produkte sind deshalb ökologischer», sagt er. Eine Packung mit 50 Masken aus Asien verursache einen sechsmal grösseren ökologischen Fussabdruck als eine gleich grosse Packung aus Rothrist. «Und jetzt können wir auch noch sagen: Unsere Masken sind garantiert schadstofffrei.»