
Mauern ist nie eine gute Strategie
Der Konflikt um den Personalentscheid am Seniorenzentrum hat einigen Wirbel verursacht. Zur Erinnerung: Dem designierten Geschäftsführer, der seinen Job im Juni hätte antreten sollen, wurde am Montag vor einer Woche wieder gekündigt. Die Reaktionen der Parteien im Einwohnerrat fielen teilweise heftig aus, die zuständige Stadträtin Rahela Syed musste einiges an Kritik einstecken. Sie nehme ihre Führungsverantwortung zu wenig war, hiess es etwa. Die SP, die vom ZT wie alle anderen Parteien am vorletzten Mittwoch um eine Stellungnahme gebeten worden war, verteidigte am Dienstag in einem Communiqué die Stadträtin. Sie habe im Gegenteil Führungsstärke bewiesen. Syed selbst begründete im ZT-Interview das Zerwürfnis diese Woche mit dem Vertrauensverlust, der entstanden sei, weil man sich nicht über die Bedingungen eines vorzeitigen Stellenantritts habe einigen können.
Der Vorfall verdeutlicht, wie wichtig schnelle und klare Kommunikation in Krisensituationen ist (lesen Sie dazu auch den ZT-Talk ab Seite 26). Mauern ist immer eine schlechte Strategie. Statt einem frühen und klaren Statement aus dem Stadthaus kam tagelang – nichts. Und wo nichts gesagt wird, wo früher oder später etwas gesagt werden muss, schiessen Spekulationen ins Kraut. In der Öffentlichkeit muss so der Eindruck entstehen, es werde etwas unter dem Deckel gehalten. Gerade Personalentscheide sind diesbezüglich besonders sensibel: Sie betreffen Menschen, nicht Dossiers.