Merci Goalie – c’était drôle avec toi!

Mit ihm hätte ich nach dem Spiel mein Leibchen tauschen wollen. Aber ich habe ja nicht mitgespielt, als der FC Rothrist gegen NK Pajde kickte. Ich spreche von Mehdi Dahmani. Aus sportlicher Sicht fiel er zwar nicht auf, sonst schon. Gefordert war der Gästegoalie kaum, Rothrist schaffte es nur dreimal vors gegnerische Gehäuse. Fischte Dahmani eine Flanke aus der Luft, schrie er zuvor laut «Oui». Pajdes Nummer 1, französisch-tunesischer Doppelbürger, sprach auch mit seinen vorwiegend balkanstämmigen Mitspielern französisch und quatschte ständig mit den Zuschauern. Zwischen den Pfosten hielt er sich selten auf. Sein Revier war hinter der Mittellinie, von wo er das für ihn harmlose Spiel mitverfolgte. Irgendwie erinnerte mich der quirlige Goalie an ein Duracell-Häschen. Hier ein Sprint übers Feld, um einen besseren Blick zu haben auf die Angriffsbemühungen «seiner» Stürmer oder um einem Torschützen zu gratulieren, da ein Hüpferchen, fuchtelndes Armkreisen – plötzlich ein Spurt rückwärts ins Tor. Könnte ja sein, dass der Goalie doch da geprüft wird, wo er hingehört: im Kasten. Einen Unterbruch – ein Spieler wurde gepflegt –, nutzte der Spassvogel, um Teamkollegen zu benetzen, ehe er den Bidon mit einem «Ups» vor seine Füsse plumpsen liess. Ein Ersatzspieler «durfte» ihn einsammeln. Auch die letzte Aktion vor dem Schlusspfiff gehörte Dahmani. Er wurde überlobbt zum 1:4. Der Linienrichter hob zu Recht das Offside-Fähnchen. «Merci Schiri», rief ihm Dahmani zu und hob den Daumen. Merci Goalie, sage ich: Für trotz magerer Fussballkost unterhaltsame 90 Minuten.

Die Achillesferse stammt als Begriff aus der griechischen Mythologie: Sagenheld Achilleus war nur an der rechten Ferse verwundbar. Verletzliche Stellen im System sind auch Thema dieser Kolumne.