
Mitgliedersuche nach dem Motto: «Jetzt erst recht!»
Öffentlicher Infoanlass
der Jugendmusik OftringenKüngoldingen: 6. September,
19 Uhr, Foyer MZH Oftringen.
Der Platz vor dem Bezirksschulhaus Oftringen ist an diesem spätsommerlichen Freitagabend menschenleer. Die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrerinnen und Lehrer sind im Wochenende und geniessen die schulfreien Tage. Gleichwohl schallen von weither Klänge von Trompeten und dumpfe Schläge eines Schlagzeuges über den Pausenplatz. Folgt man der akustischen Fährte, führt sie in die Mehrzweckhalle, die Treppe hinunter und inmitten des Probelokals der Jugendmusik Oftringen-Küngoldingen (JMOK). «Klarinetten, dieser Einsatz muss noch genauer sein», korrigiert Giuseppe Di Simone, Dirigent der Jugendmusik, die Holzbläser in energischem Tonfall.
Etwas freundlicher begrüsst Di Simone die aufmerksamen und ebenso neugierigen Ohren: «Wir bereiten uns auf das eidgenössische Jugendmusikfest in Burgdorf vom 21. und 22. September vor.» An diesem alle fünf Jahre stattfindenden Jugendmusikfest nehmen über 5000 Jugendmusikantinnen und Jugendmusikanten teil, erklärt der Dirigent. Dort messen sich die besten Jugendharmoniemusiken in fünf und die besten Jugend Brass Bands in drei Kategorien. «Wir treten in der Kategorie Unterstufe 1 an», sagt Dominic Schertenleib, Präsident der JMOK. Dort haben die 15 Mitglieder das Aufgabenstück «Road Trip» von Dean Jones und ein Selbstwahlstück zu spielen. Als Selbstwahlstück unterbreitet die JMOK der Jury das Stück «Dakota» aus der Feder des niederländischen Komponisten Jan de Haan.
An den Erfolg anknüpfen
Hinzukommend zu den zwei Stücken des Konzertvortrages spielt die JMOK die Literatur des Parademusikwettbewerbes. Entgegen der Mehrheit der teilnehmenden Vereine hat sich die Jugendmusik am Parademusikwettbewerb mit Evolutionen angemeldet. Das heisst, die Jungmusikantinnen und Jungmusikanten marschieren nicht militärisch und mit erhobener Brust über die Parademusikstrecke, sondern binden auflockernde Showelemente ein. «Beispielsweise machen wir eine Dreiecksfigur oder gehen im Halftimeschritt», sagt Giuseppe Di Simone, der sich sichtlich auf das Saisonhighlight freut: «Seit Monaten bereiten wir uns seriös auf unsere Auftritte vor. Jetzt soll das eidgenössische Jugendmusikfest endlich kommen und ich hoffe, wir können an unseren Erfolgen vom Jugendmusiktag in Möriken anknüpfen.» An diesem erspielte sich die JMOK sowohl im Konzertvortrag als auch in der Parademusik den hervorragenden ersten Rang.
Trotz des bisherigen Erfolges und der spürbaren Energie des Dirigenten werden die Instrumente mit dem letzten Ton auf der Parademusikstrecke von Burgdorf für eine Zeit verstummen. «Aufgrund des hohen Altersdurchschnittes und des planmässigen Wechsels in die Musikgesellschaft Oftringen-Küngoldingen haben wir mit einem Mitgliedermangel zu kämpfen», sagt der Präsident etwas resigniert. Doch von einer längeren Auszeit, gar von der Auflösung des Vereins, will Schertenleib aber keineswegs sprechen. Im Gegenteil: «Jetzt erst recht.» So möchte die JMOK ihren Fokus in den nächsten Jahren gezielt auf die Ausbildung neuer Musikantinnen und Musikanten legen und versucht, den Mitgliedermangel so zu überwinden.
Morgen Freitag informiert die JMOK über ihr neues Ausbildungsprogramm. Neben der Präsentation des Konzeptes gibt die Jugendmusik ihre beiden Stücke für das eidgenössische Jugendmusikfest zum Besten. Zudem stehen den probierfreudigen Kindern sämtliche Instrumente zum Ausprobieren zur Verfügung. Die JMOK und insbesondere deren Präsident freuen sich auf viele neugierige Ohren und interessierte Eltern. Denn «die JMOK bietet den Jugendlichen nicht nur eine Plattform zum kostenlosen Erlernen eines Instrumentes, sondern auch ein optimaler Ort, um das Gelernte mit Gleichgesinnten umzusetzen.»