Mordprozess Rupperswil: So viele Leute wollten dabei sein – doch nur 13 Prozent dürfen

Am Dienstag 13. März 2018 beginnt die Gerichtsverhandlung zum Vierfachmord in Rupperswil. Weil das Bezirksgericht Lenzburg zu klein ist, wird der Prozess im Gebäude der Mobilen Polizei in Schafisheim durchgeführt. Zugelassen werden 65 Journalisten und 35 Zuschauer.

Nun wird bekannt, wie viele Privatpersonen sich angemeldet hatten: 270 Leute wollten die Verhandlung live verfolgen, wie Gerichtssprecherin Nicole Payllier sagt. Darunter waren viele Jus-Studenten. Bei der Wahl der 13 Prozent, die zugelassen werden, habe das Gericht auf die Reihenfolge der Anmeldungen sowie auf eine gesellschaftliche Durchmischung geachtet. Alle Personalien wurden zudem polizeilich überprüft, zum Beispiel auf Einträge im Strafregister.

Das Gericht erwog, die Verhandlung per Video in einen Saal zu übertragen. Die Idee wurde aber verworfen, weil gemäss Payllier der Sicherheitsaufwand zu gross gewesen wäre. Es hätten zusätzliche Polizisten aufgeboten werden müssten, die kontrollieren, dass niemand Bild- oder Tonaufnahmen macht. Die Sicherheitsvorkehrungen sind bereits jetzt hoch. Eine Gefahr ist, dass sich Leute am Täter persönlich rächen könnten. Nun ist zur öffentlichen Verhandlung nur ein kleiner Teil der interessierten Öffentlichkeit zugelassen. Von den abgewiesenen Interessierten legte aber niemand Beschwerde ein, dass der Öffentlichkeitsgrundsatz nicht eingehalten werde.

Die Öffentlichkeit wird vor allem durch die Medien hergestellt. Mehrere Fernsehstationen werden mit Übertragungswagen vor Ort sein. Sogar ein Team der RTL wird am Dienstag nach Schafisheim reisen.