
Mutmasslicher Mörder von Killwangen steht vor Gericht – ihm drohen 17 Jahre Gefängnis
Ein halbes Jahr später, im Oktober 2019, wurde nach umfangreichen Ermittlungen schliesslich ein Tatverdächtiger festgenommen: ein damals 42-jähriger Schweizer aus dem weiteren familiären Umfeld des Opfers. Über 100 Personen waren zwischenzeitlich befragt worden. Und in den Fokus der Ermittlungen war ein grauer Audi gerückt.
Denn der mutmassliche Täter soll dem Opfer mit dem Auto von der Sporthalle Unterrohr in Schlieren, wo das Opfer an einem Fest teilgenommen hatte, nach Killwangen gefolgt sein, wo er ihn nach einem Streit niedergestochen haben soll. Und der graue Audi sei sowohl am Abend bei der Turnhalle als auch in der Nacht in der Nähe des Tatorts gesehen worden. Doch wie genau die Festnahme schliesslich gelungen ist, gab die Staatsanwaltschaft aus «ermittlungstaktischen Gründen» nicht bekannt.
Sei darum gegangen, «einen lästig empfundenen Menschen zu eliminieren»
Die Staatsanwaltschaft Baden hat nach der Verhaftung Anklage wegen Modes erhoben. Es sei dem mutmasslichen Täter einzig und allein darum gegangen, «einen ihm lästig empfundenen Menschen zu eliminieren», schrieb die Staatsanwaltschaft. Sie beantragt 17 Jahre Gefängnis. Der Beschuldigte bestreitet die Tat. Am Montag beginnt am Bezirksgericht Baden die Verhandlung in dieser Sache. Die Verhandlung ist auf drei Tage angesetzt. Zuerst werden Sachverständige befragt, dann der Beschuldigte. Am Dienstag sollen die Plädoyers der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft folgen. Das Urteil soll voraussichtlich am Mittwochnachmittag eröffnet werden.