Nach 18 Monaten drehte sich endlich das Kinderkarussell wieder

«Seit 22 Monaten ist die Rothacker Chilbi der erste Anlass in Walterswil», so Stephan Schär vom Organisationstrio zusammen mit Alois Rölli und Florian Hodel. Auf die Beine gestellt wurde das Fest kurzfristig. Zwei Dorfvereine sagten ab, andere halfen ohne eigenen Stand. Bauernverein, Jodlerklub, Freunde und Bekannte machten den Service im Festzelt der Chilbi-Kommission, unterstützt vom Gasthof St. Urs & Viktor. Normalerweise bietet das Zelt Sitzplätze für 480 Besucher, die Corona-Vorschriften liessen diese auf 300 schmelzen. Der warme Beinschinken mit Brot oder Kartoffelsalat und Chilbi Hörni mit Gehacktem schmeckte bei Mani‘s musikalischer On-Man-Show dennoch ausgezeichnet. Die Feldschützen boten Raclette-«Chäsbrätel» und der Hockeyclub «Flying Elephants» stampfte eine Zeltbar aus dem Boden. Der vor einem Jahr neu gegründete Tischtennisclub war mit einer Tischtennistorwand präsent, neue Mitglieder sind willkommen. Für die zwölf Besten waren Einkaufsgutscheine für regionale Läden reserviert.

Diverse regionale Aussteller mussten absagen. Eine Betriebsgenehmigung für ihre Fahrgeschäfte war in kurzer Zeit nicht zu bekommen. Glück hatte Jonny Guggenbühl mit Kinderkarussell und Konfiserie. Sein Sicherheitsnachweis läuft bis 2022, die Abnahme für sein Fahrgeschäft hielt er binnen einer Woche in den Händen. «Man muss eben wissen, wie es mit den Schaustellergewerbepatenten funktioniert», freute sich der erfahrene Schausteller. Vor 55 Jahren fing er auf Anlässen wie diesen an, seit 30 Jahren ist er auf der Rothacker Chilbi vertreten. Rund 18 Monate ruhte sein Fahrgeschäft – keine einfache Zeit, wie er zugab. Jetzt drehte sich das Kinderkarussell wieder. Leuchtende Kinderaugen in Feuerwehrautos oder auf Zirkuspferden bestätigten das.

Die Kühe liessen die Wettfreudigen warten

Beim Kuh-Bingo wetteten die Besucher um zehn Franken Einsatz, auf welchem Quadrat eine der beiden herausgeputzten Kühe ihren Kuhfladen hinterlässt. Punkt 15 Uhr wurden Pavot und Sarina von Milchbauer Sami Müller auf die Wiese mit den 144 Wettfeldern getrieben. Doch es dauerte, keine wollte ein gewinnträchtiges Geschäft verrichten. Den Restaurantgutschein im Wert von 300 Franken nahm nach mehreren Stunden der Gewinner in Empfang. 50-Franken-Gutscheine gingen an die Wettfreudigen, die auf die umliegenden Felder setzten. Am Sonntag, 22. August, richtet der Marktverein Safenwil den Markt-Brunch als Kuhstallparty neben Trudis Blumenmarkt aus, Reservation ist unter www.weihnachtsmarkt-safenwil.ch erwünscht. Ob die beiden Kühe in irgendeiner Form am Brunch beteiligt sind? Man könnte ja darauf wetten.