
Nach Schlachthof-Protest: 34 Personen haben Einsprache erhoben und kommen vor Gericht
Am frühen 21. November 2018 versammelten sich über 130 Personen der Organisation «269 Libération animale» zu einer Protestaktion beim Oensinger Fleischverarbeitungsbetrieb Bell. Sie drangen in den Schlachthof ein und besetzten ihn über mehrere Stunden. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort und musste die Demonstranten teilweise einzeln aus dem Gebäude holen. Nachdem die Personen durch die Polizei vom Gelände geführt worden waren, wurden sie befragt und aus der polizeilichen Kontrolle entlassen.
Die Staatsanwaltschaft erliess im Mai 2019 125 Strafbefehle wegen Nötigung, Hausfriedensbruchs sowie Hinderung einer Amtshandlung. Die höchst mögliche Strafe ging an die Organisatoren und umfasste 180 Tagessätze. Für die anderen Aktivisten wurden Strafen um die 160 Tagessätze verfügt. Gegen diese Strafbefehle gingen mehrere Einsprachen ein. «Nach der Prüfung der Einsprachen hält die Staatsanwaltschaft an den Strafbefehlen fest und überweist die Akten dem Richteramt Thal-Gäu zur Durchführung der Hauptverfahren», heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Betroffen sind insgesamt 34 beschuldigte Personen. Die Termine der Gerichtsverhandlungen stehen noch nicht fest.
Die Besetzung kostete Bell damals 100’000 Franken. Das Unternehmen musste den Fleischverarbeitungsbetrieb an diesem Tag einstellen und Lieferungen in andere Schlachthöfe umgeleitet werden. (mgt/ldu)