Nach Vertragsauflösung beim Stadioncatering: Die Fans geben dem EHC Olten recht

Der EHC Olten beendet die Zusammenarbeit mit der Migros Aare beim Catering im Stadion Kleinholz. Der laufende Vertrag wurde vorzeitig per Ende April 2019 aufgelöst, wie der Klub am Dienstag mitteilte. Die Reaktionen darauf fallen in den sozialen Medien mehrheitlich positiv aus: «Das ist eine sehr, sehr gute Nachricht. Keine Ahnung, was kommt, aber schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden», schreibt ein Matchbesucher. Ein anderer pflichtet ihm bei: «War Zeit. Das Angebot war wirklich nicht gut.» Eine andere Userin schreibt dazu nur: «Gott sei Dank.»

Aus Sicht der Fans hat der EHC Olten also die richtige Entscheidung getroffen. Doch was führte zur vorzeitigen Auflösung des Vertrags, der eigentlich noch ein Jahr länger gedauert hätte? In der Medienmitteilung vom Dienstag heisst es, dass «beide Parteien aus strategischen Gründen» sich zu diesem Schritt entschlossen hätten.

Mediensprecher Pierre Hagmann will auf die Hintergründe nicht vertieft eingehen. Es sei «kein Geheimnis, dass wir vom EHC Olten bereits während der Saison mehrmals mit der Migros zusammengesessen sind, um über Entwicklungen im Gastro-Angebot zu sprechen». Die Fans haben das Angebot immer wieder bemängelt – Pizzen oder ein lokales Bier würden fehlen – und kritisierten die Höhe der Preise – ein Becher Bier kostete auf vergangene Saison hin neu Fr. 5.50 und damit 50 Rappen mehr. Von einem externen Beobachter des EHC Olten heisst es, dass beides ein Grund für die vorzeitige Vertragsauflösung gewesen sein könnte. Mediensprecher Hagmann sagt dazu nur: Nach Saisonende hätten sich die Parteien gemeinsam zur Auflösung des Vertrags entschieden.

Migros beschäftigt Mitarbeiter weiter

Auch die Migros Aare gibt sich über die Gründe zur Vertragsauflösung bedeckt. Ob auch mangelnde Rentabilität dazu geführt habe, dazu schreibt die Medienstelle nur: «Umsatzzahlen geben wir keine bekannt.» Alle Mitarbeiter von Olten werden aber an anderen Standorten innerhalb der Catering Services der Migros Aare weiterbeschäftigt. Das Restaurant Muusfalle hat bereits seit Anfang April geschlossen und wird laut Website erst Anfang August wieder eröffnet. Die viermonatige Schliessungszeit war aber bereits vor der Vertragskündigung geplant.

Die Migros Aare ist nach dem Rückzug in Olten nur noch in einem Sportstadion als Caterer tätig: bei der Stockhorn Arena für den FC Thun. Dort sei man «zufrieden», schreibt die Medienstelle. Beim Velodrome in Grenchen wollte die Migros Aare im letzten Jahr den Betrieb des Hotels und des Restaurants übernehmen, bekam aber kalte Füsse und zog sich vorzeitig zurück.

Wer das Catering im Stadion Kleinholz künftig übernimmt, soll noch diesen Monat bekannt werden, heisst es beim EHC Olten. «Die Umsetzungsphase braucht ebenfalls Zeit», sagt Mediensprecher Hagmann. Im August geht die neue Saison wieder los mit ersten Testspielen. Fest steht bereits jetzt, dass neben der Baloise-Lounge im Restaurant Muusfalle, die während der Heimspiele weiterhin nur für Donatoren und Sponsoren zugänglich ist, das für alle Matchbesucher offene Mobiliar-Beizli erhalten bleibt. Und Hagmann verspricht: «Es wird Erweiterungen beim Gastro-Angebot geben.»

Wie dieses konkret aussehen wird, hängt auch vom neuen Gastro-Partner ab. Bereits seien Gespräche mit Interessenten angesetzt, darunter gebe es auch solche aus der Region, sagt Hagmann. «Ideal wäre, wenn der neue Catering-Partner so flexibel wie die Migros wäre, dass er alle unterschiedlichen Ansprüche im Stadion befriedigen könnte.» Neben dem Restaurant Muusfalle und dem Mobiliar-Beizli bestehen auch diverse Buvetten, die Fondue-Lounge und der Pentadon-Club.

In den Kommentaren auf der Facebook-Seite des EHC Olten wird ein möglicher Nachfolger mehrfach genannt: die einheimische Aaria Catering & Partyservice. Das Gastro-Unternehmen Peyer GmbH, das auch das Palmaares in der Badi und das Aarebistro führt, war in den letzten sieben Jahren fürs Stadioncatering beim SC Langenthal zuständig. Der Klub hätte sich nun für jemand anderes entschieden, sagt Firmeninhaber Daniel Peyer auf Anfrage. Der Vertrag sei per Ende April ausgelaufen. Es sei aber «ein offenes Geheimnis, dass mein Herz als Einheimischer für Olten schlägt». In der Geschäftsleitung sei ein Engagement beim EHC Olten schon einmal kurz diskutiert worden. «Wir werden die Sache sicher genauer prüfen und uns gegebenenfalls bewerben.»