Nächste Woche kommt der neue Impfstoff in den Aargau: Wo man ihn bekommt und sechs weitere Fragen zu Johnson & Johnson

Wann wird im Aargau der Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft?

Sobald der Impfstoff geliefert wurde, komme er zum Einsatz, heisst es im Covid-19-Newsletter des Kantons. Das sei vermutlich nächste Woche der Fall. Der Kanton Aargau bekommt von den 150’000 Dosen, die der Bund gekauft hat, voraussichtlich rund 12’000 Dosen.

Wer kann sich mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson impfen lassen?

Primär hat der Bund den Impfstoff bestellt, damit sich auch Personen impfen lassen können, die allergisch auf Bestandteile der beiden mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna sind. Zunächst sollen deshalb Personen mit nachgewiesener Allergie das «Janssen»-Vakzin erhalten.

Da im Aargau aber deutlich weniger als 12’000 Personen mit einer Allergie auf Bestandteile der mRNA-Impfungen leben, wird der Impfstoff auch Menschen ab 18 Jahren ohne Allergien zur Verfügung stehen, die sich nicht mit einem mRNA-Impfstoff impfen lassen möchten.

Nicht empfohlen ist der Impfstoff für Schwangere, Stillende und Personen mit Immundefizienz.

Ich will mich mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson impfen lassen. Wie bekomme ich einen Termin?

Personen mit nachgewiesener Allergie werden von ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten ans Kantonsspital Aarau oder Baden überwiesen. Alle anderen können sich voraussichtlich ab übernächster Woche über www.ag.ch/covid-impfanmeldung anmelden. Die Details seien aber noch nicht geklärt, schreibt der Kanton. Er verspricht weitere Informationen zu gegebener Zeit. Fest steht einzig, dass Johnson & Johnson nur «in ausgewählten Impfzentren» verimpft wird.

Der Kanton empfiehlt Personen, die nicht allergisch auf Bestandteile der mRNA-Impfstoffe sind, weiterhin die Impfstoffe von Pfizer oder Moderna, weil diese einen höheren Impfschutz bieten und es weniger Komplikationen gibt.

Wie kommt die Aargauer Impfkampagne voran?

62 Prozent der Aargauer Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft. Bis am Mittwoch haben 429’319 Personen eine erste Impfdosis erhalten; 387’358 Aargauerinnen und Aargauer sind doppelt geimpft. Bei den 70- bis 79-Jährigen ist die Impfquote mit 87 Prozent am höchsten.

 

Nachdem der Bundesrat angekündigt hatte, dass die Coronatests für Ungeimpfte nicht mehr gratis bleiben, hat die Zahl der Erstimpfungen zugenommen. Dieser Effekt ist inzwischen aber wieder verpufft. In den letzten sieben Tagen haben 5770 Aargauerinnen und Aargauer den ersten Piks erhalten. In der Woche davor gab es 9300 Erstimpfungen.

 

Wie will der Kanton die Impfquote erhöhen?

Die Verantwortlichen der Impfkampagne verfolgen die Strategie, die Impfung möglichst nah zu den Einwohnerinnen und Einwohnern zu tragen. Deshalb führt der Kanton einen Pilotversuch in Zusammenarbeit mit den drei Gemeinden Rudolfstetten-Friedlisberg, Unterkulm und Frick durch. Ist dieser Pilot erfolgreich, sei eine Ausweitung auf weitere Gemeinden denkbar, heisst es im Impf-Newsletter des Kantons.

Auch das Impfangebot an den Schulen wird fortgeführt. Seit dem 16. August sind 2129 Berufsschülerinnen und Kantonsschüler geimpft worden. Nächste Woche wird das Angebot auf die Oberstufe ausgedehnt. Dort brauchen die Schülerinnen und Schüler eine Einwilligung der Eltern.

Ist es nicht langsam Zeit für die dritte Impfdosis?

Im Moment erhalten nur Personen mit schwerer Immunschwäche eine dritte Impfung. Diese können die Betroffenen über ihre behandelnde Ärztin beantragen.

Zur Risikogruppe gehören auch Pflegeheimbewohnerinnen und Pflegeheimbewohner. Sie seien jedoch weiterhin gut geschützt, heisst es im Covid-Newsletter des Kantons. Seit dem 1. August gab es in 45 Aargauer Pflegeheimen insgesamt 127 Covid-Infektionen. Es steckten sich 80 Mitarbeitende und 47 Bewohnerinnen und Bewohner an. Von den Infizierten sei rund die Hälfte nicht geimpft gewesen. Drei Pflegeheimbewohnende sind an den Folgen der Covid-19-Infektion gestorben, eine war vollständig geimpft.

Im selben Zeitraum waren in der Gesamtbevölkerung 10’384 Fälle zu verzeichnen. Nur gut ein Prozent der Infektionen betraf also Mitarbeitende oder Bewohnende von Pflegeheimen. «Die Impfung schützt auch hochbetagte, multimorbid erkrankte Menschen gut vor schweren Krankheitsverläufen und vor dem Tod», heisst es im Newsletter.

Wie entwickeln sich die Fallzahlen und Hospitalisierungen?

In den letzten sieben Tagen haben sich im Aargau 595 Personen mit dem Coronavirus angesteckt. In der Vorwoche sind 667 neue Fälle registriert worden. Auf den Bettenstationen der Spitäler hat sich die Situation entspannt. Am Mittwoch waren 20 Covid-Kranke hospitalisiert. Vor einer Woche waren es 32, vor zwei Wochen 60.

Auf den Intensivpflegestationen (IPS) hingegen hat sich die Situation kaum entspannt. Am Mittwoch wurden 20 Covid-Patientinnen und Covid-Patienten auf der IPS behandelt. Am Mittwoch vor einer Woche waren es 19.