Nächster Lauber-Flop: Verfahren gegen Blatter wird eingestellt

Es ist ein Teilsieg für Sepp Blatter und eine Niederlage für die Fifa und deren Chef Gianni Infantino: Die Bundesanwaltschaft hat das Strafverfahren gegen den ehemaligen Fifa-Boss im Zusammenhang mit der angeblich unvorteilhaften Vergabe von Medienrechten an die Karibischen Fussball-Union (CFU) im Jahr 2005 formell eingestellt. Blatter hat die Einstellungsverfügung, die vom Staatsanwalt des Bundes Thomas Hildebrand unterzeichnet wurde, dieser Tage erhalten. Die Fifa hatte sich vehement gegen die absehbare Einstellung gewehrt. Sie hat als Privatklägerin jetzt 10 Tage Zeit, die Einstellung des Verfahrens anzufechten.

 

Die Bundesanwaltschaft hatte seit 2015 ermittelt. Für den angeschlagenen Bundesanwalt Michael Lauber ist die Verfahrenseinstellung eine weitere Pleite im Fifa-Zusammenhang. Die bisher verheerendste war die sang- und klanglose Verjährung des Verfahrens um die Fussball-WM 2006 vor Bundesstrafgericht in Bellinzona.

 

Für die Bundeskasse kommt auch dieser Lauber-Flop teuer, hat sie doch gemäss Einstellungsentscheid die Verfahrenskosten von 45’875.70 Franken zu tragen. Inbegriffen sind hier 10’875.70 Franken, die Blatters Verteidiger Lorenz Erni in Rechnung stellte. Der Mann verdient derzeit sehr gut am Debakel um den Bundesanwalt, ist er doch auch der Verteidiger von Bundesanwalt Lauber in dessen Verfahren gegen die Aufsichtsbehörde AB-BA. Auch diese Kosten werden derzeit vom Bund bezahlt.

Die Fifa hatte als Privat-Zivilklägerin Antrag auf Entschädigung gestellt. Diesen Antrag lehnte die Bundesanwaltschaft ab, wie aus der Einstellungsverfügung hervorgeht.

Hängig ist noch der zweite Teil im Blatter-Verfahren. Dabei geht es um die eine strittige Zahlung von 2 Millionen, die die Fifa noch unter Blatter an ihren ehemaligen Vize Michel Platini leistete.