Nationalräte Giezendanner: «Der eine kommt, der andere geht» & GALERIE

«Wahltag ist bekanntlich auch Zahltag», schrieb Benjamin Giezendanner in der Einladung zum Wahlapéro. Der 37-Jährige hatte am Samstag allen Grund zu feiern. Der SVP-Grossrat schaffte es bei den Wahlen vor einem Monat in den Nationalrat. Für den Rothrister bedeutet dies, dass er künftig nicht mehr in Aarau, sondern in Bern politisiert. Benjamin Giezendanner tritt damit auch eine Nachfolge an – denn der Nationalratssitz geht sozusagen vom Vater an den Sohn über. Nach 28 Jahren unter der Bundeshauskuppel hat sich sein Vater Ulrich Giezendanner von der Politbühne zurückgezogen.

Unter dem Motto «Der eine kommt, der andere geht» stand der Wahlapéro, zu dem Junior und Senior Giezendanner nach Rothrist luden. 150 Wegbegleiter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden sowie Bekannte, Freunde und Familie waren im Saal des Restaurant Rössli dabei. «Am Freitag habe ich Benjamin das Bundeshaus gezeigt und am Samstag nahm er an der ersten und ich an der letzten Fraktionssitzung teil», sagte Ulrich Giezendanner und betonte: «Ich bin sehr glücklich, wenn auch ein bisschen wehmütig aus dem Bundeshaus rausgegangen und freue mich nun, mit meiner Frau Roberta und der Familie die Zeit zu geniessen.» Dass mit Sohn Benjamin die zweite Generation in den Nationalrat folgt, freut das SVP-Urgestein. Am Apéro nutzte er die Gelegenheit, seiner Tochter Christine und seinen beiden Söhnen Stefan und Benjamin für ihre Unterstützung, ihre Liebe und den Zusammenhalt zu danken. Dankesworte gab es auch für einige Wegbegleiter, von denen vereinzelte sich eine Huldigung nicht nehmen liessen, wie alt Bundesrat Adolf Ogi: «Ueli war kein Hinterbänkler, er war ein Frontmann, der etwas bewegt hat.» Benjamin Giezendanner gab er mit auf den Weg, dass die ersten vier Jahre in Bundesbern entscheidend seien. Wichtig sei eine geschickte Art und Weise, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und Projekte zu realisieren. «Es gilt weiterhin die Einheit in der Vielfalt zu pflegen.» Und Ueli wünschte er spannende Aufgaben, um nicht «in ein Loch zu fallen». Diesem wirkt Ulrich Giezendanner entgegen, indem er die nächsten drei Monate die Welt bereist. «Zuerst geht es mit Roberta nach Südamerika, dann nach Asien und später mit dem Wohnmobil ans Nordkap», freut sich der 66-Jährige. Benjamin Giezendanner bereitet sich derweil auf Bern vor. «Ich danke allen ganz herzlich für die Unterstützung», sagte er und hob einige tatkräftige Helfer hervor wie seine Frau Jasmine. Die Gemeinsamkeiten von Vater und Sohn brachte Thomas Zeltner, ehemaliger Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), auf den Punkt: «Beide haben einen starken Gestaltungswillen und ein grosses Herz. Sie pflegen die Gastfreundschaft und haben die Menschen gerne.»