Nationalrätin Ida Glanzmann: «Wir sollten auch mal danke sagen»

Beschaulich gelegen im Hürnbachtal. Keine pulsierende Ader, die nach immer mehr zecht. Nein. Man kennt sich hier noch, ist mit dem Handwerker sowie mit dem Landwirt auf Du und Du. Geselligkeit ist stets wichtig, gemeinsam Feste feiern. Sich gegenseitig unterstützen, einander helfen. Ja, das alles passt zu Uffikon wie die Faust aufs Auge. Gezeigt hat sich dies einmal mehr an der Nationalfeier von vorgestern Dienstag. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Von der Verpflegung bis hin zur musikalischen Umrahmung. Mit viel Liebe zum Detail wurde an alles gedacht. Heimatverbunden sind sie, die Uffiker. Aber auch dankbar, hierzulande leben zu dürfen.

Passend dazu lud die Organisatorin der Feier, die Törbeler Zunft, mit Ida Glanzmann eine in der Region bestens bekannte, vernetzte und beliebte Nationalrätin ein. Die volksnahe CVP-Politikerin aus Altishofen liess es sich nicht nehmen, genau jene Werte hervorzuheben, die auch in Uffikon vorgelebt werden.

Offenheit und Dankbarkeit

Heimatgefühle seien es, die während den Feierlichkeiten zu Ehren der Schweiz aufkämen. Ida Glanzmann steuerte mit ihren Worten geschickt auf einige Überlegungen hin, die wohl so manchen der Anwesenden zum Nachdenken anregten, ohne dabei allerdings aufdringlich zu wirken. Gewohnt charmant, in ihrer geschätzten ruhigen und doch sehr authentischen Art schaffte sie es im Nu, die Aufmerksamkeit der Uffiker zu erhalten. Welchen Geburtstag nun heute gefeiert werde, sei für sie nicht relevant. Ob nu die Entstehung der alten Eidgenossenschaft von 1291 mitsamt ihrer Mythen, oder aber die 1848 in Kraft getretene Bundesverfassung mit damals 22 Kantonen. Vielmehr gehe es bei den Feierlichkeiten um Heimat. „Und Heimat ist doch in erster Linie dort, wo man aufgewachsen ist“, meinte Glanzmann. Das Zuhause also – dort, wo die Kindheit verbracht wird. Heimat vermittle auch immer ein Stück weit Identität, verleihe Mentalität und gebe einen Charakter mit auf den Weg. Wie diese Werte allerdings in der Entwicklung eines jeden umgesetzt werden, dies sei dann wiederum völlig unterschiedlich. „Ich bin stolz Schweizerin zu sein“, sagte Glanzmann ehrlich. Dennoch verlangte sie in ihrer Rede immer wieder nach Offenheit. Mit einer gesungen Portion Neugier könnten die Schweizer anderen Menschen, anderen Ländern und anderen Sitten begegnen. Hierbei setzte sie aber vor allem auch die Offenheit gegenüber den unmittelbaren Mitmenschen in den Fokus. Dabei verlangte die dreifache Mutter keine naive oder gar blinde Offenheit. Nein, vielmehr forderte sie dazu auf, sich für das Gegenüber zu interessieren. „Dabei darf jene Offenheit auch mal kritisch sein“, ergänzte Glanzmann weiter, die zudem immer wieder die Dankbarkeit in den Fokus rückte. Glanzmann ist sich bewusst: „Im Moment klagen wir zwar über die enorme Trockenheit.“ Dennoch gehe es der Schweiz doch eigentlich gut. In ihren Begegnungen mit diversen Menschen hört Ida Glanzmann immer wieder Forderungen, kritische Stimmen und andere negativ belastete Bemerkungen bezüglich der Schweiz und ihrer Politik. Jene Aussagen seien tagtäglich Spielball der Politik, ja. „Aber seien wir doch mal ehrlich“, forderte sie unverfroren auf, „wir sollten auch die ganzen Vorzüge unseres Landes anschauen und einfach mal danke sagen.“

Kleine, aber feine Feier

Damit jene vorzüglichen Werte auch in Zukunft gesichert sind, sei genau jene Portion Offenheit von eminenter Bedeutung, um gemeinsam die Heimat zu gestalten, „so dass wir auch in Zukunft stolz sein können auf unser Land“. Und stolz, das sind sie die Uffiker und dies zurecht. Auf ihre kleine, aber feine Feier anlässlich des Geburtstages der Schweiz. Mit dazu beigetragen hat auch eine Kleinformation der Brass Band Uffikon-Buchs, die mit ihrem Repertoire – ob bewusst oder nicht – genau jene von Glanzmann geforderte Offenheit zelebrierte, indem sie sich querbeet durchs Brassmusik-Repertoire spielte und so der Feier auf dem Sportplatz mit der nötigen Portion Würde begegnete. Beschaulich eben, dennoch mit viel Anerkennung und Dankbarkeit. Eine Forderung der Nationalrätin, die in Uffikon fast schon mustergültig zum Ausdruck kam.