
Natürlicher Kugelfang muss entgiftet werden
Während 62 Jahren landeten Millionen von Bleikugeln beim Dörfliweg in Strengelbach im Erdreich. Der Kugelfang wurde 2001 stillgelegt. Nun hat die Gemeinde im Rahmen einer Altlastenuntersuchung festgestellt, dass eine Sanierung des von Blei belasteten Standortes notwendig ist. Dies schreibt die Kanzlei in einer Mitteilung. «Mit der Sanierung ist eine zonenkonforme Nachnutzung mit einem Katasteraustrag zu erzielen», heisst es weiter.
Der natürliche Kugelfanghang befindet sich nämlich in der Landwirtschaftszone und teils im Dörfliwald. Aufgrund der stetig steigenden Anforderungen des Kantons strebt die Gemeinde zusätzlich zu einer Sanierung eine Totaldekontamination bis unter 50 Parts per million Blei (ppm Pb) an. Der sanierte Bereich könnte nach Zustimmung der Gemeindeversammlung anschliessend durch die Landwirtschaft genutzt werden, beispielsweise für Tierfutter.
Bund und Kanton würden sich an Kosten beteiligen
Wie die Gemeinde weiter schreibt, ist die Sanierung bis 300 ppm Pb abgeltungsberechtigt. Das heisst, dass die Dekontamination von Material zwischen 50 und 300 ppm Pb finanziell komplett zu Lasten der Gemeinde geht. Jedoch mache dieser Teil der Sanierung erfahrungsgemäss nur einen geringen Kostenanteil aus.
Trotzdem: Wieso soll der Kugelfang in einer so unsicheren Zeit plötzlich saniert werden, obwohl es dort schon seit 2001 ruhig ist? Gemeindeschreiber Silvan Scheidegger erklärt: «Es besteht kein zeitlicher Druck. Der Gemeinderat geht jedoch davon aus, dass früher oder später eine Rückbaupflicht kommen wird und/oder die Bundes- und Kantonsgelder an den Rückbau reduziert oder gestrichen werden.»
Aktuell beteilige sich der Kanton mit 133’000 Franken und der Bund mit 120’000 Franken. Die kompletten Sanierungskosten für einen Austrag aus dem Kataster belaufen sich auf rund 470’000 Franken. Somit ergäbe sich ein Restbetrag für die Gemeinde von rund 220’000 Franken. Über den Verpflichtungskredit stimmt die Gemeindeversammlung im Herbst ab.