Naturwaldreservat Langholz: Die Waldbesucher brauchten Kondition

Mehr als 60 Rothrister und vier Hunde begleiteten Förster Peter Gruber über Waldwege und ins Gehölz. Der Wald dient einerseits der Bevölkerung zur Erholung, andererseits stehen für die Waldbesitzer handfeste Bewirtschaftungsaspekte im Vordergrund. Zwischen Sportlern, Pilzsammlern und Forstarbeitern sowie Waldtieren kann es zu Konflikten kommen. Hundebesitzer gehen im Wald gern spazieren, um frische Luft zu tanken und ihrem Vierbeiner Auslauf zu gewähren.

Während der Ausführungen zum Spannungsfeld zwischen Menschen, Hund und Wildtier gehörte Daniel Tschudin von Pettrailer Schweiz die ganze Aufmerksamkeit. Aufgescheuchte Wildtiere ergreifen die Flucht, verängstigtes Wild sollte jedoch vermieden werden. «Der Hund muss immer unter Kontrolle gehalten werden», so der Experte. Losgerissene Hunde folgen dem Jagdtrieb, können sich jedoch auch verlaufen. Pettrailer-Teams setzen speziell zur Tiersuche ausgebildete Hunde ein. Auf das Suchen entlaufener Vierbeiner ist auch Tschudins Hund abgerichtet. In einem Beispiel aus der Praxis wickelte sich die Hundeleine um einen Baum, zum Glück konnte der entlaufene Hund dank der ausgeprägten Spürnase des Suchhundes gefunden werden.

Die Borkenkäfer beschäftigen auch weiterhin

Kleineren, im Wald aber unbeliebteren Tieren widmete sich Forstlehrling Philipp Vonäsch. Mit Fallen lässt sich die Brut von Borkenkäfern überwachen. Je nach Ausprägung des Käfers kommen artspezifische Lockstoffe zum Einsatz: Pheroprax habe eine Anlockwirkung auf den Buchdrucker, Chalcoprax eine auf den mit einer Länge von 1,6 bis 3 mm deutlich kleineren Kupferstecher. «Man kann Ausbreitungsgebiete des Schädlings bereits am Geruch erkennen», ist Peter Gruber der Meinung. Dafür brauche man keine Hunde-, aber sicher eine feine Nase.

Bereits zu Beginn des Waldgangs wies Daniel Süss vom Heimatverein Rothrist auf die neue Beschilderung der Waldwege hin. Der Verein setzt sich für die Verschönerung des Dorfbildes und der Erschliessung von Wegen und Aussichtspunkten ein. Vor der Stärkung mit Bratwurst und «Härdöpfel­salat» am Forsthaus orientierte Abwartin Elsbeth «Lisi» Häfliger über das benachbarte Waldhaus.