
Nebikon macht das Zusammenleben in der Gemeinde sichtbar


Nebikons offizielle Bundesfeier ist jedes Jahr anders gestaltet. Politikerreden fehlen. 2018 sprach beispielsweise der Pfarrer über die Finessen der Kirchenglocken. Sicherlich deshalb ist die Feier nach wie vor beliebt, wie sich am gestrigen Aufmarsch zeigte: Exakt 252 Besucherinnen und Besucher, Gross und Klein, Jung und Alt, sassen um 11 Uhr gemütlich im Schatten unter den Platanen beim Pfarreisaal. Sie liessen sich mit Brahms «Erlaube mir, feins Mädchen», «Stern über Bärn» aus dem Musical «Dällebach Kari» sowie heiteren internationalen Liedern vom rassigen AlteBasso-Chor musikalisch auf die Feier einstimmen.
60 Jahre Dorfgemeinschaft Nebikon
Mehrere Dinge gabs zu feiern. Vorrangig liess man unser Land mit dem Schweizerpsalm hochleben. Aber auch die Dorfgemeinschaft feierte ihre Gründung vor 60 Jahren. Seit 1959 unterstützt die zwölfköpfige Truppe den Gemeinderat, indem sie Anlässe – wie diesen – sowie Kultur-Veranstaltungen auf die Beine stellt. Die 1.-August-Rede hielten deshalb drei Mitglieder der Dorfgemeinschaft zusammen, Präsidentin Christina Graf, Esther Gurzeler und Pius Schürmann. In der Rede ging es um die Themen Freiwilligen-Arbeit, Zusammenleben und -arbeit. Pius Schürmann erklärte, schon die drei Eidgenossen hätten 1291 auf der Rütliwiese einander vertraut, eine Idee vorangetrieben und eine Zusammenarbeit begonnen. «Ohne Zusammenarbeit könnten heute viele Vereine und auch die Dorfgemeinschaft nicht existieren», so Schürmann, «es braucht Freiwillige und motivierte Personen.» Alle Anlässe, welche die Dorfgemeinschaft organisiere, hätten das Ziel, die Leute zusammenzubringen und das Zusammenleben zu fördern.
Plakatausstellung «Peri Urban» gastiert in Nebikon
Christina Graf stellte den Besuchern passend dazu die Plakat-Wanderausstellung «Peri Urban» vor, die bis 8. August auf dem Kirchplatz gastiert. «Peri Urban» heisst das Bundes-Programm zur Förderung des Zusammenlebens und der Integration im ländlichen Raum, das vom Kanton Luzern unterstützt wird. Nebikon beteiligte sich am Projekt «Landschaf(f)t Zusammenleben» der Region Sursee-Mittelland; die Gemeinde gehört zwar nicht zu dieser Region, wurde aber angefragt wegen ihrer Vorreiterrolle in der schulischen Integration. 12 Gemeinden waren laut Graf an einem Teilprojekt beteiligt. «Ziel war, eine Wanderausstellung zu realisieren und das Zusammenleben mit Fotos sichtbar zu machen.» Die Gemeinden brachten 1000 Fotos zusammen. «Das Wanderplakat von Nebikon steht jetzt da vor uns», sagte Graf. «Die Foto-Collage mit 33 Bildern passt gut zum Dorfleben.» Alle zwölf Plakate sind rund um die Linde auf dem Kirchplatz zu sehen.
Esther Gurzeler erklärte, wie sie Zusammenleben erlebe. «Es kann in der Familie, in der Nachbarschaft, in einer WG, am Arbeitsplatz, in einem Verein, in der Freiwillligen-Arbeit oder anderen Formen geschehen.» Es seien immer andere Arten von Gruppen und von Gemeinschaften. «Aber jede davon ist einzigartig!»
Männerriege Nebikon kochte
Kulinarisch verwöhnt wurden die Nebiker von der Männerriege Nebikon, die Pasta mit dreierlei Saucen kochte; das Mittagessen spendierte die Gemeinde. Danach fand für die Kinder der Ballonwettbewerb statt. Ausserdem bekam jedes einen Glace-Gutschein der Badi geschenkt. Den Besitzern der Ballone, die am weitesten fliegen, winken tolle Preise.