Neue Busstrecke: Erfolgreiche Testfahrt zeigt heikle Stellen

Langsam bewegt sich der zwölf Meter lange Linienbus der Aargau Verkehr AG am Donnerstagvormittag die Einmündung zur Steinackerstrasse in Riken entlang. An der Kurvenaussenseite markieren zwei Mitarbeiter des Ingenieurbüros Flury AG mit farbigen Sprays, wie viel Platz der Bus in der Kurve einnimmt. Gespannt schauen Vertreter des Gemeinderats und der Gemeinde von Murgenthal, des Kantons, der Regionalpolizei und der Aargau Verkehr AG rund um Gemeindeammann Max Schärer zu, wie die Schleppkurve des Busses auf dem Boden langsam Gestalt annimmt. Schnell wird klar: Um die im vornherein bereits als heikel ausgemachte Stelle zu entschärfen, braucht es Landerwerb der Gemeinde auf der anderen Seite der Strasse.

Eine andere heikle Stelle auf der neuen Busroute, welche ab dem 11. Dezember 2022 Riken endlich an den öffentlichen Verkehr anschliessen soll, ist der «Weidhoger». Der Stutz verbindet Riken mit dem Hauptort Murgenthal durch eine enge Strasse direkt beim Outletpark. Um das Kreuzen zwischen dem Bus und einem entgegenkommenden Auto – oder gar Lastwagen – zu ermöglichen, muss wohl eine befestigte Ausweichmöglichkeit geschaffen werden. Zusätzlich wird auch der Einsatz eines Ampelsystems diskutiert, um unmissverständlich klarzumachen, dass ein Bus hoch- oder runterfährt.

Gmeind stimmt am 11. Juni über den Kredit ab

Für Max Schärer war die Testfahrt eine Herzensangelegenheit. «Ich bin in meinem 28. Amtsjahr als Gemeindeammann. Ebenso lange wird diskutiert, ob und wie Riken an den öffentlichen Verkehr angeschlossen werden kann», sagte er zur Begrüssung und fügte an: «Wenn Riken eine eigenständige Gemeinde wäre, dann wäre sie die einwohnerreichste im ganzen Kanton, ohne direkten Anschluss an den ÖV.»

Im weiteren Verlauf wurden auch noch die beiden neuen Haltestellen zwischen dem Schulhaus Riken und dem Friedhof sowie an der Roggenstrasse diskutiert. Gut möglich, dass die Verkehrsführung geändert und bestehende Fussgängerstreifen verschoben werden. «Wenn wir schon dabei sind, machen wir es gleich richtig», stellte der Gemeindeammann fest. Verschoben wird zudem wohl auch die bereits bestehende Haltestelle «Moosmatt» in Fahrtrichtung Glashütten: Neu soll es eine Fahrbahnhaltestelle kurz vor der Einmündung zum Altersheim «Moosmatt» geben.

Nach der Probefahrt waren alle Teilnehmer sichtlich zufrieden. Etliche Knackpunkte konnten miteinander angeschaut und heikle Situationen – zumindest auf dem Papier – entschärft werden. Als Nächstes steht nun im Rahmen der Gemeindeversammlung vom 11. Juni 2021 die Abstimmung über den Verpflichtungskredit von 430000 Franken für den Anschluss von Riken an das öffentliche Busnetz an.

Die Beteiligten waren allesamt zufrieden mit der Testfahrt.
Die Beteiligten waren allesamt zufrieden mit der Testfahrt.