Markus Steiner nimmt Abschied von einem Herzensprojekt. Der Oftringer Vizeammann hat per Anfang neues Schuljahr das Projekt Tagesstrukturen an seine Gemeinderatskollegin Ruth Stauch abgegeben und die strategische Leitung Yvonne Zihler, Leiterin Primarschule Süd, übertragen. Grund dafür ist die Auflösung der Arbeitsgruppe, welche ab 2016 die Einführung der Tagesstrukturen vorangetrieben hat. Inzwischen sind diese aber definitiv eingeführt; eine Arbeitsgruppe braucht es nicht mehr. Die Gemeindeversammlung bewilligte den entsprechenden Antrag. «Ich übergebe euch jetzt mein Baby», scherzt Markus Steiner in Richtung Yvonne Zihler, Ruth Stauch (Ressort Schule) und Daniela Isidoro (operative Leitung Tagesstruktur). Zihler, die bereits in Zofingen am Aufbau der Tagesstrukturen beteiligt war, ist zuständig für die Strategie, das Budget und die Koordination für den zweiten Standort. Zudem fungiert sie als Bindeglied zum Gemeinderat und trägt die Personalverantwortung für die Leiterin der Tagesstrukturen.

Mit der definitiven Einführung der Tagesstrukturen ist das Betreuungspersonal nun im Monatslohn und nicht mehr im Stundenlohn angestellt. Zudem bietet das Team in den Herbstferien erstmals eine Ferienbetreuung an. In der ersten Herbstferienwoche können die Eltern ihre Kinder für die Tagesstrukturen anmelden, damit sie Familie und Beruf besser unter einen Hut bekommen. Gemäss Daniela Isidoro gibt es bereits Anmeldungen, «es hat aber noch einige Plätze frei», ergänzt sie. Das Thema für die Woche ist bereits klar: Tier und Natur. Eher aussergewöhnlich ist, dass die Eltern ihre Kinder auch nur für einen halben Tag anmelden können. Isidoro und Zihler sind sich bewusst, dass auch dieses Angebot zuerst bei den Eltern registriert werden muss.

Die Nachfrage wächst stetig – zweiter Standort geplant

Die Tagesstrukturen sind inzwischen bei Kindern und Eltern beliebt. 50 Kinder profitieren derzeit vom Angebot. Einige nutzen die Tagesstrukturen mehrmals pro Woche, andere nur einmal. Zweimal pro Woche ist das Angebot ausgebucht. Die Nachfrage wächst allerdings stetig. Zudem bringt der Schulbus inzwischen bis zu 16 Kinder vom Standort Oberfeld ins «Sonnmatt», wo die Tagesstrukturen untergebracht sind. Für das neue Leitungsteam ist darum klar: Der zweite Standort Oberfeld muss auf das Schuljahr 2022/2023 realisiert werden, zumal der Standort grösser ist als das «Sonnmatt». «Der entsprechende Betrag wird im Budget der Gemeinde aufgeführt sein. Dann können sich die Stimmberechtigten noch dazu äussern», erklärt Steiner.

Bei ihm ist auch eine gewisse Erleichterung zu spüren. Denn zu Beginn kam das Projekt Tagesstrukturen nicht richtig zum Fliegen, «obwohl wir fest daran glaubten, dass das Bedürfnis danach vorhanden ist. Immerhin ist die Schule Oftringen eine der grössten im Kanton», so Steiner. Für die Hartnäckigkeit wurde die Arbeitsgruppe, die von Steiner präsidiert wurde, dann doch noch belohnt. Die neue Führung mit Zihler und Isidoro strebt nun weiteres Wachstum an. Ein Ziel ist zudem, dass die Ferienbetreuung gut anläuft. «Uns ist weiter wichtig, dass wir die Qualität beibehalten oder gar noch steigern können», sagt Zihler. Beibehalten wird der Geschwisterrabatt. Zudem können einkommensschwache Familien weiterhin bei der Gemeinde Unterstützung beantragen.