Neue Krimikomödie: Mehrere Verdächtige sind im Spiel

31 Stücke hat die Theatergesellschaft zwischen 1987 und 2017 einstudiert, inszeniert und produziert. Eine enorme Leistung, wenn man bedenkt, dass jede Aufführung monatelange Vorbereitungen und Proben benötigt, bis jede Szene sitzt. Das ist auch dieses Jahr wieder der Fall gewesen und gleichzeitig auch das Erfolgsgeheimnis der Theatergruppe. Ausnahmslos jede der acht Rollen schien den Darstellenden auf den Leib geschrieben zu sein.

Theaterspiel mit allen Schikanen

Als Stoff diente die Komödie «Wohin mit ihr?» von Claus Bisle aus Geislingen (Baden-Württemberg). Kurt Schmid, Regisseur der Theatergesellschaft, hat daraus eine schweizerdeutsche Fassung gemacht und ihr noch einigen Pfeffer hinzugefügt, typisch zugespitzt auf die persönlichen Qualitäten der Mitglieder seiner Theatergruppe. So zum Beispiel, wenn Parsifal (Rolf Zimmerli) mit kurzen Schritten über die Bühne stelzte und jeden Auftritt mit einen langen «ooh» begann, was im Publikum sofort ein Echo fand. Dem Kunstmaler Paul Odermatt (Adrian Zahn), um den sich die Handlung drehte, war seine Krise ins Gesicht geschrieben. Seine Lebenspartnerin Tina (Tabea Häfelfinger) erwies sich als Meisterin im Minenspiel. Georg Grünfink (Reto Schär) trat zwar in Polizeiuniform auf, hatte aber selber Dreck am Stecken: Er versteckte heimlich seinen Schnapsvorrat vor den Augen seiner Frau Magda (Beatrice Mettler), die wiederum zur Komplizin bei der Entsorgung der vermeintlichen Leiche der geheimnisvollen zugewanderten Unbekannten (Alexandra Weber) im Kasten wurde. Mehrere Minuten musste sie stocksteif auf dem Sofa oder im Versteck ausharren. Eigentlich hätte sie dem Kunstmaler die entlaufene Haushälterin Eugenie (Renate Renfer) ersetzen sollen. Aber diese kehrte wieder zurück, weil sie den Dreck im Atelier des Künstlers nicht im Stich lassen wollte. Dann tauchte überraschend noch die verführerische Nadine (Stefanie Aeschbach) auf. In ihr sah der Kunstmaler das Modell für ein Gemälde, zu dem ihm bisher keine Idee eingefallen war. Aber es kam ganz anders.

Wie eine Leiche zur Justitia wird

Im Programmheft sind der essbare Parasolpilz und der ähnliche, aber giftige Pantherpilz abgebildet. Das Titelbild stellt Justitia dar, die mit geschlossenen Augen eine Waage hält, Sinnbild der Justiz. Beides hat eine Beziehung zur Handlung, das eine am Anfang, das andere am Schluss. Kunstmaler Paul kocht für seine aus der Kur heimkehrende Partnerin Tina, von der er einen Liebesbrief gefunden hat, eine Pilzsuppe, stellt sie auf den Tisch und verschwindet. Statt Tina kommt aber zuerst die gesuchte neue Haushälterin, sieht die Suppe, löffelt sie aus und schläft ein. Parsifal entdeckt sie zuerst und meint, das sei nun die nächstbeste Braut, die er nehmen soll, wie ihm geraten wurde. Als Paul zurückkommt, meint er, die Schlafende mit der Pilzsuppe vergiftet zu haben. Bald darauf trifft auch Tina ein, steckt ihren Schirm energisch in das Sofa, entdeckt die Schlafende und meint nun, sie erstochen zu haben. Gemeinsam mit ihrer Freundin Magda wird die vermeintliche Leiche im Schrank entsorgt. Inzwischen ist auch die frühere Haushälterin Eugenie zurückgekehrt, räumt auf und findet eine Leiche im Schrank, den sie kurz vorher geschlossen hat und meint, sie sei erstickt. Somit wird sie zum dritten mutmasslichen Täter für die Polizei. Um dem zu entgehen, wird die Unbekannte durch Bemalung zum künstlerischen Abbild der Justitia mit verbundenen Augen und einer Waage in der Hand verwandelt. Das Ganze läuft vieraktig eng verzahnt in ständigen Szenenwechseln und mit witzigen Dialogen ab: eine grenzenlose Gaudi.

Weitere Vorstellungen am Dienstag, 6., Donnerstag, 8. und Samstag, 10. Februar jeweils um 20 Uhr, sowie am Sonntag, 11. Februar um 14 Uhr im Gemeindesaal.