
Neuenburg: Black Lives Matter-Aktivisten verüben Farbanschlag auf Statue von angeblichem Sklavenhändler

Die Statue ist ein Werk des französischen Bildhauers Pierre-Jean David. Wie die regionale Tageszeitung Arcinfo.ch berichtet, erfolgte der Farbanschlag in der Nacht auf Montag. Eine Reinigungsfirma war am Montag dabei, die Farbe zu entfernen. David De Pury (1709-1786) hatte sich in seiner Heimatstadt Neuenburg als Wohltäter betätigt und der Stadt einen grossen Teil seines Vermögens zukommen lassen. Dieses hatte er im transatlantischen Handel gemacht. Dabei war er unter anderem für die britische South Sea Company tätig, die in den internationalen Sklavenhandel verstrickt war.
Neuenburg habe von einem Vermögen profitiert, das mit dem «Blut von Schwarzen» verdient worden sei, schreiben die Aktivisten laut arcinfo.ch im Bekennerschreiben, das explizit auf die Bewegung «Black Lives Matter» Bezug nimmt. Anstelle eines Denkmals für De Pury fordern sie ein Mahnmal für den Widerstand gegen den Kolonialismus. Derzeit läuft eine Petition, die die Entfernung der Statue fordert. Bis am Montag verzeichnete sie rund 2500 Unterstützer. Die Petitionäre rechnen vor, dass De Pury an der Versklavung von über 55’000 Afrikanern beteiligt gewesen sei.