
Neugestaltung Aarburgerstrasse: 4,3 Millionen für 300 Meter Strasse


Die Aarburgerstrasse soll sicherer und attraktiver gemacht werden. Das ist seit längerem eines der Ziele des Zofinger Stadtrats. Der Hintergrund: Zwischen der Altstadt von Zofingen und dem Autobahnanschluss Oftringen reiht sich heute Liegenschaft an Liegenschaft. Es ist eine zusammenhängende Siedlung entstanden. Aber hat sie auch Ausstrahlung? Ist sie einer «Doppelgemeinde» mit bald 25 000 Einwohnerinnen und Einwohnern punkto Anmutung – punkto urbanen Charakters – würdig? 2012 beschlossen Oftringen und Zofingen eine Aufwertung und riefen das «Betriebs- und Gestaltungskonzept Plus» ins Leben.
Eine erste Etappe umfasst auf Zofinger Boden einen 300 Meter langen Strassenabschnitt von der Unteren Vorstadt bis zum Gygerweg. 300 Meter – das sind doch Peanuts? Nein, ein Grossprojekt mit einem Volumen von über 4,3 Millionen Franken, an dem sich Bund, Kanton und auch Oftringen beteiligen. Eine erste Vorlage an den Einwohnerrat ist im November 2017 gescheitert – nicht an den Kosten, sondern an Details am Projekt. Bereits die vorberatende Kommission des Einwohnerrats rief «Njet», weil sie im Projekt die Sicherheit der Fussgänger und Velofahrer verschlechtert sah – der Stadtrat wollte keine Abfuhr riskieren und zog das Geschäft zurück. Casus Belli war die Idee, die Fahrbahn mit einem Mehrzweckstreifen zu versehen und zwischen Migros und Coop auf einen Fussgängerstreifen zu verzichten.
Nun ein mehrheitsfähiges Projekt
Inzwischen haben sich Stadtrat und Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGPK) an einen Tisch gesetzt und für ein Projekt gesorgt, das mehrheitsfähig sein dürfte. Den Mehrzweckstreifen in der Strassenmitte gibt es auf der ganzen Ausbaulänge – er soll den Verkehr Richtung Altstadt verflüssigen und sicherer machen. Er ermöglicht den Fussgängern – nebst zwei zusätzlichen Fussgängerstreifen – ein Queren der Strasse auf der ganzen Länge. Zum Projektumfang gehören neben der kompletten Sanierung und Aufwertung der Strasse, der Gehwege, Vorplätze und -gärten die Kanalisationen, die Strassenbeleuchtung sowie der behinderten- und altersgerechte Umbau von zwei Bushaltestellen.
Zurück zu den Kosten. Die Aufwertung dieses Strassenabschnittes ist Bestandteil des Agglomerationsprogramms der 1. Generation 2011–2014. Der Bund beteiligt sich mit rund 40 Prozent oder 1,25 Millionen Franken an Projekten auf der Hauptverbindungsachse Oftringen–Zofingen. Zofingen erhält davon 550 000 Franken. Für die Stadt Zofingen bleiben nach Abzug des Bundesbeitrages Kosten von 1,4 Millionen Franken. Hinzu kommen die Strassenbeleuchtung (120 000 Franken) und der Umbau in zwei behinderten- und altersgerechte Bushaltestellen (80 000 Franken). Da das Projekt bei fliessendem Verkehr realisiert werden soll, ist mit verschiedenen Bauetappen und deshalb einer Bauzeit von 1,5 Jahren zu rechnen. Der Baubeginn erfolgt voraussichtlich 2020. In Absprache mit Oftringen sind flankierende Massnahmen vorgesehen, um die östlich der Aarburgerstrasse gelegenen Wohnquartiere vor Schleichverkehr zu schützen.