Neuzuzügerabend Rothrist: Eine Gemeinde stellt sich vor

Marktstände im Foyer des Gemeindesaals Breiten und Gemeinderäte orientieren am Neuzuzügerabend, der alle zwei Jahre stattfindet, über Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitgestaltung, Politik und Vereinsleben in Rothrist.

«Der Neuzuzügerabend ist die beste Möglichkeit, sich zu informieren, was in der Gemeinde läuft», so Gemeindeammann Ralf Ehrismann. Die Gemeinde lockt mit diversen Pluspunkten: gutem Autobahnanschluss in alle Richtungen, einem Bahnhöfli mit feinen Zugverbindungen, einer expandierenden Privatklinik mit breitem Leistungsspektrum und einem bunt gefächerten Restaurantangebot. Wie gross das Freizeitangebot ist, demonstrierten mehr als 20 Dorfvereine und Institutionen an ihren «Marktständen» im Foyer des Gemeindesaals. Neuzuzüger wurden höflich angesprochen. Nachwuchs – ob jung oder alt – können wohl alle Vereine gut gebrauchen. Zum Toreschiessen vor dem Saal lud der Inlinehockey-Club ein und die Schindel der Hornussergesellschaft war unübersehbar platziert vor dem Zugang in den Saal. Ihr Angebot präsentierten unter anderem das Jodlerdoppelquartett, der Männerchor, die Theatergesellschaft sowie der Frauen- und Männerturnverein.

Gemeindeammann Ralph Ehrismann machte auf das Naherholungsangebot rund um Rothrist aufmerksam. Wassersport an der Aare gehört genauso dazu wie die Möglichkeit zu ausgedehnten Spaziergängen im Forst. Das Vernetzungsgebiet mit Weihern und feuchten Auen empfahl er besonders.

Umfrage unter den Neuzuzügern

Mit einem Bevölkerungswachstum auf 10 000 Einwohner bis 2025 – 2018 waren es 9100 – und 32 Millionen Franken Investitionen bis 2023 wagte er realistische Prognosen. Dem Zufall überlassen die Rothrister wenig. Im Vorfeld starteten sie eine Umfrage unter den Neuzuzügern. Die Ergebnisse präsentierte Stefan Jung, Gemeindeschreiber und Vorsitzender der Geschäftsleitung. «Welche Aspekte haben bei Ihrem Entscheid, nach Rothrist zu ziehen, eine Rolle gespielt bzw. Ihren Entscheid beeinflusst?», lautete die erste Frage. 48 Prozent nannten den Autobahnanschluss, 38 Prozent die schönen Wohnlagen, 35 Prozent den Steuerfuss von 110 Prozent, 29 Prozent Einkaufsmöglichkeiten und 28 Prozent die regionale Arbeitsplatzsituation als Grund. Kritischer hörte sich schon die zweite Fragestellung an: «Wurden ihre Erwartungen an die Gemeinde Rothrist bis jetzt erfüllt?» 68 der Befragten meinten Ja, 10 teilweise. Und ob sie sich in Rothrist wohlfühlen, beantworteten 68 mit Ja und 10 mit einigermassen. Auf eine langfristige Planung zielte die letzte Frage ab. Die Befragten sollten eine Prognose abgeben, ob sie in fünf Jahren noch in Rothrist wohnen. Mutig bekannten sich 42 dazu, 28 kreuzten «eher Ja» und 6 «eher Nein» an.

Die Vorstellung der Gemeinde ist an Neuzuzügeranlässen obligatorisch, wenigsten die 104 angemeldeten und hoffentlich auch anwesenden Neuzuzüger von total 850 eingeladenen sollten erfahren, wer die Politik neben dem Gemeindeammann macht. Frau Vizeammann Daniela Weber sowie die Gemeinderäte Hans Rudolf Sägesser und Philipp Steffen stellten auch sich und ihre Ressorts vor. Nur einer fehlte, den fünften Gemeinderat oder die fünfte Gemeinderätin gibt es nämlich nicht – ein Sitz ist vakant im Gemeinderat Rothrist. Er liess sich auch am Neuzuzügerabend nicht besetzen. Potenzielle Kandidatinnen oder Kandidaten dürfen sich in der Verwaltung melden.

Unüberhörbar machte während des Abends der Musikverein Rothrist mit mehreren Musikstücken aus seinem Repertoire auf sich aufmerksam. Apéro und Nachtessen lagen in der Verantwortung von Alois Koller, Partyservice Rothrist. Zu klagen gab es wenig – höchstens, dass man ein Kuchenstück weniger hätte verdrücken sollen.