Morgen beginnt für Niklaus Bellwald eine ereignisreiche Reise durch Simbabwe, Moçambique, Malawi und Tansania: 27 Tage auf dem Velo, 2900 Kilometer, 36 000 Höhenmeter und am Schluss – nach nur einem Ruhetag – die Besteigung des Kilimandscharo.

Der pensionierte Bankkaufmann nimmt an der «Old Legs Tour» teil, einem Charity-Projekt, das Geld für verarmte Pensionäre in Simbabwe sammelt. Obwohl dies nicht seine erste Charity-Reise mit dem Velo ist, ist sie doch eine einzigartige: «In Afrika sind die klimatischen Bedingungen schwieriger als sonst wo», weiss Bellwald. Er spricht die grossen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht an. Ausserdem ist der Brittnauer normalerweise mit seinem Bike auf geteerten Strassen unterwegs. «Die afrikanischen Strassen, die wir befahren werden, sind zum Teil in einem sehr schlechten Zustand. Ich habe keine Ahnung, wie ich mich am Abend nach 120 Kilometern auf solchen Strassen fühlen werde», so Bellwald. Doch an Ausruhen ist nach der Ankunft auf dem Camping nicht zu denken. Die zehn Velofahrer sind jeden Tag selber zuständig fürs Aufstellen und Abräumen ihrer eigenen Zelte und erledigen weitere kleinere Arbeiten, wie zum Beispiel den Abwasch. «Die Erholungszeit wird knapp», so Bellwald.

Schwierige Vorbereitungszeit

Seine Vorbereitungen für die Charity-Reise beschreibt Niklaus Bellwald als «durchzogen». Der lang anhaltende und kalte Winter sei alles andere als optimal gewesen zum Biken. Ausserdem musste er viele kleinere und grössere Hürden überwinden: «Nebst den vielen Erkältungen hatte ich auch eine Blasenentzündung und einen Leistenbruch, den ich operieren lassen musste. Die aufgezwungene Ruhephase habe ich dazu genutzt, mich intensiv mit meiner Ausrüstung zu beschäftigen», so der ambitionierte Velofahrer.

Das Projekt hat auch in Simbabwe selber für grosses Aufsehen gesorgt. Eine grössere Radiostation hat die Fahrer vor der Tour zu sich ins Studio eingeladen. Ausserdem werden nebst den zehn Velofahrern und den Begleitpersonen morgen bis zu 70 andere Velofahrer erwartet, die die Gruppe während den ersten knapp 100 Kilometern begleiten. Auch ein lokaler Fernsehsender soll anwesend sein.