
NOMZ: Hier rollt Jazz durchs Festgelände

Ab 19.30 Uhr bis 23 Uhr verwöhnt die Elias Bernet Band das Publikum auf dem Chorplatz. Das Abfahrtssignal erklingt und die Lokomotive setzt sich in Bewegung. Schlagzeug und Bass stampfen den Rhythmus. Klavier und Hammondorgel zeichnen die Landschaft, die schneller und schneller am inneren Auge vorbeizieht. Von der Dampflok, die sich durch die Südstaaten des 19. Jahrhunderts schlängelt, steigt man um in eine modernere Eisenbahn. Immer wilder tanzt die Welt vor dem Fenster. Der eigene Fuss hüpft mit. Über die Lautsprecher singt der Zugführer einen rauen, verträumten Blues. Hat man eine Landesgrenze überquert? Groove und Harmonien schmecken plötzlich nach Lateinamerika. Umsteigen. Boogie-Woogie. Finger rasen über Tasten wie Räder eines Hochgeschwindigkeitszuges über Bahnschwellen. Es ist eine abwechslungsreiche, äusserst unterhaltsame, oft irrwitzig temporeiche Fahrt, auf welche die Elias Bernet Band ihre Zuhörer mitnimmt. Aber keine Angst, das Trio springt nie aus den Schienen.
Immer und überall auf dem Festgelände anzutreffen, ist die Band mit dem Namen Swiss Old Time Session. Dahinter verbirgt sich eine Adresskartei von über 180 Schweizer Old-Time- Jazz-Musikern erster Güte. Auf Anfragen von Veranstaltern hin werden
aus dieser Kartei Bands von zwei bis acht Musikern zusammengestellt. Diese Bands spielen eine Jam-Session im Stile des alten Jazz. Im weitesten Sinne ist Swiss Old Time Session eine Art Temporärbüro für Old-Time-Jazz-Musiker.