
NOMZ: Wenn rote Bohnen zu swingen beginnen

Den Anfang um 18 Uhr macht die Bourbon Street Jazz Band, die seit über 36 Jahren ein breites Repertoire pflegt, das seine Wurzeln beim New Orleans Jazz, Blues und Dixieland hat. Neben Kompositionen von King Oliver, Louis Armstrong, Duke Ellington bis hin zu Paolo Conte oder Wynton Marsalis fehlen auch Eigenkompositionen nicht, welche teilweise erst live auf der Bühne fertig entwickelt werden. Das Einzigartige an der Band ist ihre Instrumentenvielfalt: Fast alles, das klingt, wird von ihnen bedient. Vom Alphorn über die Nasenflöte bis hin zum Gartenschlauch – kein Instrument und kein Werkzeug ist vor ihnen sicher.
Um 19.30 Uhr bringen The Dixie Hot Licks die Zuschauer zum Tanzen. Die fünfsprachige Band stammt aus Pilsen und besteht aus sieben Profis, die sich alle in das New-Orleans-Repertoire der Jahre 1910 bis 1930 verliebt haben. Die authentische Interpretation dieses Musikstils beruht auf dem Schwung des Banjos, der Tuba und des Waschbretts. Während ihrer Live-Auftritte begeistern sie mit den häufigen Promenaden durch das Publikum im Stil der traditionellen Marchingband.
Im Anschluss um 21 Uhr zeigen Les Haricots Rouges, dass Jazz nicht nur ein Genuss für die Ohren, sondern auch für die Augen sein kann. Sechs französische Musiker, Sänger und Humoristen spielen und singen Jazz aus New Orleans und swingende Chansons aus ihrer Heimat, mit vielen musikalischen Gags und kabarettistischen Einlagen gewürzt. Les Haricots Rouge (auf Deutsch: Die roten Bohnen) sind benannt nach dem Lieblingsgericht Louis Armstrongs. In Frankreich haben sie Kultstatus erreicht. Eine Musikrevue und ein Jazzkonzert zugleich, so prickelnd wie Champagner und so deftig wie Camembert. Die Besucherinnen und Besucher können gespannt sein auf eine spritzige Mischung aus swingendem Jazz und Chansons, aus karibischen Rhythmen und Pariser Melodien, aus konzertanter Musik und charmantem Humor.
Den Abschluss auf dem Thutplatz macht die Honey Island Swamp Band um 22.30 Uhr. Eine Gruppe, deren allumfassender Sound von Blues, Roots, Country und Soul als Bayou Americana beschrieben wird. Die Honey Island Swamp Band gründete sich in San Francisco nach dem Hurrikan Katrina. Mit wenig Hoffnung, in ihre geliebte Stadt zurückzukehren, kanalisierte die Band den Blues und die Emotionen ihrer Umstände, um einen gefühlvollen Stil und Sound zu entwickeln. Mit ihrem Album Demolition Day durchbricht die Honey Island Swamp Band Grenzen, um einen so relevanten und ehrlichen Sound zu erzeugen, dass selbst in den dunkelsten Tagen – wie der Tag des gewaltsamen Sturms, der diese Gruppe von Musikern zusammenbrachte – der Demolition Day immer noch hell leuchtet.
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