Nordlicht-Fotoreisen: «Ich bin süchtig nach Coronas»

Peter Schurtes Lieblingsbild.
Peter Schurtes Lieblingsbild.
Nordlichter zeigen sich selten so deutlich.
Nordlichter zeigen sich selten so deutlich.

Bei einem Fjord in der Nähe der nordnorwegischen Stadt Tromsø steht Peter Schurte dick eingepackt in eine Winterjacke am Wasser. Es ist Nacht und er ist umgeben von Bergen. Neben ihm steht seine Kamera auf einem Stativ. Ohne dieses wäre es nicht möglich, die grünen Lichter, die über Peter Schurte den Nachthimmel entlangwandern, einzufangen. Seit 2017 nimmt der Zofinger als Tour-Guide Personen auf seine Nordlicht-Fotoreisen nach Nordnorwegen mit. Die Gegend um Tromsø kennt er aber schon viel länger. «Da mich Nordlichter schon lange faszinierten, buchte ich vor ein paar Jahren eine Fotoreise bei einem englischen Kameramann», erzählt Peter Schurte. «Tromsø ist als Nordlicht-Hotspot bekannt. Leider fuhren wir nur gefühlte 10 Stunden in der Gegend rum und sahen keine Nordlichter.» Für den Naturfan war das eine Enttäuschung. «Deswegen plante ich 2015 eine Reise mit meinem Kollegen. Wieder nach Tromsø.» Seitdem besucht er die Nordlichter öfters und kam dabei auch auf die Idee, geführte Fotoreisen anzubieten. «In der heutigen Zeit vergisst man manchmal, innezuhalten und die Natur zu geniessen. Das gelingt mir in Nordnorwegen jedes Mal.» Peter Schurte besucht dann seinen Lieblingsfjord in der Nähe von Tromsø und geniesst, wie er sagt, «die Ruhe und Stille». Vor ihm das eiskalte Wasser umhüllt von den Bergen. «Die Berge strahlen eine enorme Kraft aus. In den Fjorden erlebe ich eine Stille, die wir hier nicht mehr kennen», so der Zofinger. «Im Alltag bemerken wir die Natur praktisch gar nicht mehr. Meistens laufen wir blind durch die Gegend und hetzen von einem Termin zum nächsten.»

Kein Fotokurs

Die Fotoreisen bietet Peter Schurte seit zwei Jahren an. Er nimmt dabei zwei bis drei Personen mit nach Tromsø und verbringt dort 10 Tage mit ihnen. «Ich organisiere den Flug, die Unterkunft und die Tagesausflüge auf meinen Reisen. Auch übernehme ich das Kochen.» Vieles nimmt er von der Schweiz mit, wie Raclette oder Risotto. Den Rest kauft Peter Schurte im Delikatessenladen ein. «Auf eine Fotoreise mitkommen darf jeder, der sich für die Nordlichter und das Fotografieren interessiert. Es ist zwar kein Fotokurs, aber ich gebe gerne Tipps und verrate meine Tricks», so der Kameramann. «Auch habe ich verschiedene Filter dabei, um spezielle Bilder zu machen.» Peter Schurtes Nordlichtreisen kann man direkt bei ihm buchen. «Ich kenne alle touristenarmen Nordlicht-Hotspots.»

Die Nordlichter sind eine Erscheinung, die durch Sonnenteilchen hervorgerufen werden. Die Sonne stösst immer wieder starke Ladungen elektrischer Teilchen aus, den sogenannten Sonnenwind. Kommen Teile des Sonnenwindes in die Erdnähe, so werden sie zum Teil von dem Magnetfeld der Erde eingefangen und zu den Polen abgelenkt. Sie stossen mit Luftteilchen zusammen und bringen diese zum Leuchten. «Sieht man ein Nordlicht, fühlt man sich, als ob man das erste Mal überhaupt in den Himmel schaut», sagt Peter Schurte. Sein Lieblingsphänomen ist die Corona, ein aktives Polarlicht senkrecht über dem Beobachter, welches einen Einblick in das Innere dieser Erscheinung gewährt. «Nach diesen bin ich süchtig.»

www.nordlichter-fotoreise.ch

Nordlichter Zeitrafferaufnahme von Peter Schurte vom 09.03.2018 in der Nähe von Tromsø