
Nun sind die Türen für das Wasser verschlossen

Am 8. Juli 2017 gab es in der Region Zofingen unzählige überflutete Keller, Tiefgaragen, Unterführungen und Erdgeschosse. Auch bei der Wülser Immobilien AG an der Mühlethalstrasse in Zofingen. Der Schafhubelbach – bei normalen Wetterbedingungen nicht mehr als ein Rinnsal – kam als rauschender Bach daher und konnte im verstopften Schacht nicht mehr abfliessen. Statt unterirdisch in der Röhre, suchte er sich oberirdisch den Weg zum parallel zur Mühlethalstrasse fliessenden Stadtbach. Dieser Weg führte über die Strasse und sozusagen durch die Liegenschaft Mühlethalstrasse 63. «Wir hatten einen Sachschaden von über 80 000 Franken», erzählt Senior-Chef Walter Wülser. Doch schlimmer als der Sachschaden sei die Einordnung der Liegenschaft in der kantonalen Gefahrenkarte Hochwasser, sagt Walter Wülser. Ein Teil des Gebäudes liegt im Gebiet mit geringer Gefährdung. Dies führe dazu, dass die Gebäudeversicherung bei einem nächsten Überschwemmungsereignis nicht mehr den ganzen Schaden ersetzen werde, erklärt Wülser.
Seit 2017 kam das Wasser nicht mehr so hoch, dass es ins Gebäude gelaufen ist. Auf die Strasse geschwemmter Kies und Dreck zeigen jedoch, dass auch in den vergangenen Tagen der Schafhubelbach wieder oberirdisch abgeflossen ist. Aus diesem Grund ist die Wülser Immobilien AG nun selber aktiv geworden und hat in Eigenregie einen Hochwasserschutz gebaut. Wenn der Schafhubelbach das nächste Mal als reissendes Gewässer daherkommt, wird er am Gebäude vorbeigelenkt und in den Stadtbach eingeleitet. Die Umgebungsarbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen, es fehlt noch die Bepflanzung.
Neben den baulichen Massnahmen am Gelände entlang der Mühlethalstrasse sind am Gebäude Nummer 63 auch neue Türen eingebaut worden. Sie öffnen nun nach aussen – das Wasser soll sie nicht mehr so leicht eindrücken können. «Im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Eingangspartie der Liegenschaft Haus 63 haben wir ungefähr 200 000 Franken für diesen Hochwasserschutz investiert», sagt Walter Wülser. Im Gegenzug hofft er nun, dass das Gebäude wieder von der kantonalen Gefahrenkarte verschwinden wird.