Oberstufenzentrum: Der Gordische Knoten ist gelöst

Wachsende Schülerzahlen verlangen in Zofingen nach neuen Schulhäusern – und dies rasch. Auf Primarschulstufe hat man ein neues Quartierschulhaus beim BZZ gebaut und man will für die Real- und Sekundarschülerinnen und -schüler in der Nähe der Bezirksschule ein Oberstufenzentrum erstellen. So könnten Oberstufenklassen das Gemeindeschulhaus verlassen und Raum für Primarschülerinnen und -schüler schaffen, die heute im Kleinkinderalter sind. Bereits 2022 fehlt es für sie an Schulzimmern.

Marschhalt eingelegt

Im Juni 2017 bewilligte der Einwohnerrat 450 000 Franken für einen Studienauftrag. Fünf Planerteams machten sich an die Arbeit und legten «erste sehr interessante Vorschläge für ein Oberstufenzentrum vor», wie der Stadtrat in einer Medienmitteilung schreibt. Einige vielversprechende Ideen lassen sich jedoch – bedingt durch die Wettbewerbsvorgabe, «die architekturhistorisch bedeutungsvolle Bezirksschulturnhalle zu erhalten» – nicht umsetzen.

Deshalb sah man sich zu einem Marschhalt veranlasst – prüfte, ob man auf dem Erhalt der Turnhalle bestehen will, sagt Vizeammann Hans-Martin Plüss. Er ist für das Ressort Hochbau verantwortlich und somit auch für stadteigene Bauten. «Nach vertieften Abklärungen kam der Stadtrat zum Schluss, dass auf dieses Kriterium verzichtet werden soll», führt Plüss aus. Damit bestünden mehr Optionen, die neuen Gebäude des Oberstufenzentrums optimal anzuordnen. «So ist nun die Platzierung des neuen Schulhauses sowohl westlich als auch östlich der bestehenden Bezirksschulanlage möglich.»

Der im Juni 2018 verfügte Planungsstopp – so Plüss – habe nochmals Gelegenheit geboten, Fragen wie «Was macht ein Oberstufenzentrum aus? Stimmt das Raumkonzept noch? Wie lange darf die Distanz zwischen den bestehenden und den neuen Schulräumen sein?» zu klären. Wie weit der Neubau vom Hauptgebäude der Bezirksschule entfernt sein darf, ohne den Charakter und die Funktion eines Oberstufenzentrums zu beeinträchtigen, spiele für die weiteren Planungen eine wichtige Rolle.

«Auch die Anzahl der zu erstellenden Turnhallen war immer wieder ein zentraler Diskussionspunkt. Nachprüfungen zur Belegung der Turnhallen bestätigen, dass es für das Oberstufenzentrum insgesamt drei vollwertige Turnhallen brauchen wird», sagt Plüss.

Präzisierung der Planungen

Dank des Stopps konnte das Anforderungsprofil für den Oberstufencampus geschärft und der Raumbedarf weiter präzisiert werden. Für die Mehrkosten, welche durch den Zwischenstopp und die zusätzlichen Abklärungen verursacht wurden, beantragt der Stadtrat beim Einwohnerrat an der März-Sitzung einen Zusatzkredit von 190 000 Franken. «Der Stadtrat ist überzeugt», heisst es in einer Medienmitteilung, «dass die gewonnenen Erkenntnisse den Unterbruch des Studienwettbewerbs rechtfertigen und dieser nun zielgerichtet fortgesetzt werden kann.»