Oensingen: Vandalen versprayen den frisch sanierten Bahnhof

Mit dem Tageslicht kamen am Donnerstag am Bahnhof Oensingen auch Sprayereien in der Unterführung zum Vorschein. Vermutlich in der Nacht auf Donnerstag verunstalteten Unbekannte den im letzten Jahr frisch sanierten Bahnhof.

Für die SBB sind Schmierereien ein leides Dauerthema. Vandalismusschäden an Bahnhöfen und Fahrzeugen der SBB belaufen sich jährlich auf mehrere Millionen Franken. Entsprechend schreibt die Medienstelle auf Anfrage: «Die SBB bringt Vandalismus konsequent zur Anzeige.» Jeder Schaden, jeder Graffito verursache Kosten, welche die SBB-Jahresrechnung belasten würden, so die SBB. «Im Endeffekt beeinflussen Vandalenakte deshalb indirekt auch die Berechnung der Billettpreise», schreibt die SBB weiter. Sprayereien lässt die Bahn jeweils sobald möglich entfernen, um nicht Nachahmer auf den Plan zu rufen.

 
Die Fotos in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Oensingen wenn...»

Die Fotos in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Oensingen wenn…»

© Facebook

Der Vorfall am Bahnhof Oensingen weckt Erinnerungen an letztjährige Sprayereien. Unbekannte hatten vor gut einem Jahr öffentliche Liegenschaften der Gemeinde verunstaltet und eine Spur der Verwüstung hinterlassen und im Dorf für Aufruhr gesorgt. «Es ist überhaupt nicht erfreulich, dass wir nun erneut mit Vandalismus konfrontiert sind – auch wenn diesmal das Areal der SBB betroffen ist», sagt Gemeindepräsident Fabian Gloor auf Anfrage. Erste Hinweise aus der Bevölkerung gingen gemäss Gloor bei der Gemeinde ein. Die Gemeinde gab diese an die Kantonspolizei und die SBB weiter.

Gemeinde konnte letztjährigen Vorfall lösen

Den letztjährigen Vorfall habe die Gemeinde lösen und die Täter stellen können, wie Gloor ein Jahr später bekanntgibt. Den Durchbruch brachte eine Prämie, welche die Gemeinde für Hinweise in Aussicht gestellt hatte. Die positiven Erfahrungen mit dieser Methode will sich die Gemeinde für künftige Fälle vormerken.

 

«Wir haben im Anschluss versucht, mit den Jugendlichen individuelle Vereinbarungen zu erzielen», so Gloor. Für die Gemeinde belief sich die Schadenssumme auf einen mittleren fünfstelligen Betrag. «Wir wollten diesen nicht einfach so abschreiben», sagt Gloor. Die Übeltäter wurden für ihr Vergehen verurteilt und mussten auf der Gemeinde Einsatzstunden leisten und zusätzlich einen Barbetrag leisten. «Wir wollten eine verträgliche Lösung finden und den Jugendlichen ein wichtiges Zeichen senden und ihnen aufzeigen, wie ernsthaft solche Vergehen sind», sagt Gloor.