
Oltner Buchfestival ist wegen steigender Coronazahlen abgesagt – Preisverleihungen sollen stattfinden
Der Entscheid sei ihnen nicht leichtgefallen, dennoch habe er gefällt werden müssen. «Mit Blick auf die explodierenden COVID-19-Infektionen ist anzunehmen, dass die Ansteckungszahlen am letzten Oktoberwochenende ihren bisherigen Höhepunkt erreichen werden», lässt sich Georg Berger, Präsident des Fördervereins des Buchfestivals Olten, in einer Mitteilung zitieren. Eine Durchführung des Events sei für sie unter diesen Umständen nicht mehr vertretbar.
«Das Festival lebt von wechselnden Besuchern an unterschiedlichsten Orten. Am Müsterli-Abend besucht ein Zuschauer beispielsweise bis zu vier Lokalitäten“, erklärt Geschäftsführer Alex Summermatter in der Mitteilung. In der aktuellen Corona-Situation stellten diese Wechsel jedoch einen zusätzlichen Risikofaktor dar. Des Weiteren habe bereits der eine oder andere Auftretende seine Zusage für das Festival zurückgezogen. «Für uns steht die Gesundheit des Publikums an erster Stelle. Deshalb haben wir im engen Kontakt mit Behörden und Experten schweren Herzens beschlossen, das diesjährige Buchfestival in Olten abzusagen.» Für die Partnerveranstalter sehe die Situation anders aus. Diese Veranstaltungen würden individuell beurteilt.
Als einzige Ausnahme sollen gemäss Mittelung am Samstag, 31. Oktober, nach Möglichkeit die geplanten Preisverleihungen im kleinsten Rahmen in der Schützi stattfinden, um die Gewinnerinnen und Gewinner trotz COVID-19 gebührend zu ehren. Am Nachmittag werden in der Schützi zunächst die Sieger in den vier Kategorien (Berufsbildung, Kantonsschule, Fachhochschule und Öffentlichkeit) des diesjährigen Schreibwettbewerbs verkündet. Zudem wird ein Supertext gekürt, dessen Autorin respektive Autor einen Platz auf dem Schweizer Schriftstellerweg erhält.
Anschliessend folge die erstmalige Verleihung der Buchpreise Dreitannen, die dank der Unterstützung der Hans und Beatrice Maurer-Billeter-Stiftung fortan jährlich vergeben werden können. Den Dreitannen-Literaturpreis erhält in diesem Jahr Charles Lewinsky für sein literarisches Schaffen von Sitcoms («Fascht e Familie»), Drehbüchern bis hin zu viel beachteten Romanen. Für ihr weiteres literarisches Schaffen wird zudem Alexandra von Arx mit dem Dreitannen-Förderpreis unterstützt. Die Juristin, internationale Wahlbeobachterin und freiberufliche Übersetzerin gewann 2016 den ersten Preis des Oltner Schreibwettbewerbs und veröffentlichte 2020 ihr Romandebüt «Ein Hauch Pink».
Der Trägerverein plane, einige Veranstaltungen wie den Laufsteg der Buchneuheiten der Schweizer Verlage auf das Buchfestival Olten 2021 zu verschieben. Die Bücherneuheiten 2020 könnten bereits jetzt in den Buchhandlungen Klosterplatz und Schreiber entdeckt werden. (otr)