
Parmelin will Tourismus mit 60 Millionen wieder fit machen
Von einem «Recovery-Programm» und von «Wiederbelebung» spricht das Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) in einer Mitteilung. Der angesprochenen Patient, der da auf dem Krankenbett liegt, ist die Tourismusbranche. Diese sei «besonders stark» von der Pandemie getroffen, schreibt das Departement von Bundespräsident Guy Parmelin. Und präsentiert auch gleich eine neue Infusion, mit der es die Branche aufpäppeln will.
Dabei sind drei Massnahmen vorgesehen. So soll Schweiz Tourismus zusätzlich 30 Millionen Franken erhalten, dies «für die Nachfrageförderung über Schweiz Tourismus für die Jahre 2022 und 2023». Mit den Mitteln sollen in «erster Linie ausländische Gäste zurückgewonnen, die nachhaltige Tourismusentwicklung gestärkt, der Städte- und Geschäftstourismus wiederbelebt und die Tourismuspartner entlastet werden». Satte zwei Drittel der gesprochenen Gelder fliessen in Marketingaktivitäten.
Gestärkt aus der Krise kommen
Durch 20 Millionen Franken soll der Bundesanteil bei Innotour-Projekten für den Zeitraum 2023 bis 2026 von maximal 50 Prozent auf neu maximal 70 Prozent erhöht werden. Dadurch würden die Innovationskosten im Tourismussektor sinken, schreibt das WBF. Ebenso könne sich die Branche so etwa die Innovationsfähigkeiten erhalten und sei in der Lage Kooperationen einzugehen. Als dritte Massnahme sind weitere zehn Millionen Franken für die Projektförderung über die Neue Regionalpolitik (NRP) vorgesehen.
Von all diesen Massnahmen soll die touristische Erholung «gezielt begleitet und unterstützt werden». Schlussendlich solle der «Schweizer Tourismus insgesamt gestärkt aus der Krise hervorgehen». Besonders darben müssten im Moment der «Städte- und Geschäftstourismus sowie auf stark international ausgerichtete Destinationen». Weiter arbeitet der Bund an einer Erneuerung der Tourismusstrategie, die bis Ende Jahr verabschiedet werden soll.
Verbände fordern zusätzliche Impulsprogramme
Der Schweizer Tourismusverband (STV) begrüsst die zusätzliche finanzielle Unterstützung, verlangt aber eine Anpassung. So sollen die 30 Millionen für die Nachfrageförderung hälftig zwischen Schweiz Tourismus und den touristischen Partner aufgeteilt werden. «Das Parlament ist nun aufgefordert, diesen Entscheid anzupassen», heisst es in einer Stellungnahme.
Darüber hinaus ist die Investitionsfähigkeit des Tourismussektors laut dem STV noch nicht langfristig gesichert. Auch aus Sicht des Verbandes HotellerieSuisse ist ein zusätzliches Impulsprogramm für nachhaltige Investitionen nötig. (mg)