
Pascal Geiser: Er spielt den Blues, er lebt den Blues

Bereits zum dritten Mal lud die Kulturkommission Safenwil zu einem Sommer-Open-Air Konzert ein. Ein leichter Wind machte die Hitze erträglicher. Alle Gäste konnten im Schatten sitzen und sich bereits vor dem Konzert an der Bar mit Getränken und Hofglace abkühlen – oder einen Hot Dog geniessen.
Pascal Geiser und Band spielten über zwei Stunden genialen Blues. Dazwischen eine Pause, die vor allem die Musiker nötig hatten. Was sie da auf der Bühne leisteten, ist nicht zu unterschätzen. Pascal Geiser begann das Konzert sogar im Anzug, irgendwann bat er die Zuhörer um Erlaubnis, ausnahmsweise den Kittel ausziehen zu dürfen. Da gab es keine Einwände. Später spielte er auch Mundharmonika und Gitarre.
Mit viel Charme und Witz, aber auch traurigen Geschichten erzählte der Bluesmusiker aus seinem Leben und wie seine Songs jeweils zustande kamen.
«Blues ist das Leben, es gibt Auf und Abs – darüber singe ich», sagte Geiser. Zum Beispiel beim «Song for Oliver», der einem früh verstorbenen Freund gewidmet war; oder von einer Schwedenreise, als er an einem total verregneten Tag im Camper der Polizistin zusah, wie sie ihm eine Busse gab und so ein neues Lied entstand. Natürlich wurden auch verflossene Liebschaften besungen, das Warten auf den Samstagabend, den Ausgang und die neue Liebe. Wie ihr Kissen nach ihr roch und er nicht einschlafen konnte; und sie nun verlobt sind.
Pascal Geiser gab im Verlaufe des Abends recht viel von seinem Leben preis, was ihn absolut sympathisch und authentisch machte. Auch ein Teil seiner Familie war nach Safenwil gereist; der kleinste Gast, sein Göttibub, stahl ihm teilweise ein wenig die Show, weil er über lange Zeit einfach mittanzte und die Musik mit Gehörschutz genoss. Nach dem Konzert blieben Gäste und Musiker noch ein Weilchen, um den heissen Sommerabend ausklingen zu lassen. (sws)