
Pflegezentrum Spital Zofingen: Projekt «Z» fördert Senioren
Seit dem Lockdown im Frühling 2019 mussten die Bewohnenden des Pflegezentrums Spital Zofingen zeitweise auf ihre gewohnten sozialen Kontakte durch Angehörige, Freunde und Besucher vom Freiwilligen Dienst IDEM verzichten. Katharina Baltisberger Pfeuti, stellvertretende Leitung Bereich Pflegezentrum Spital Zofingen, nahm diesen Umstand als Thema für den Kompetenznachweis in der Weiterbildung zur Bereichsleitung in sozialen und medizinischen Institutionen.
Ziel des Kompetenznachweises war es, einen Veränderungsprozess anzustossen und als Projektleitung diesen auszuarbeiten, einzuführen und umsetzen zu lassen. Der Name Projekt «Z» wurde dabei abgeleitet vom angestrebten, täglichen Ziel: Zuwendung geben, Zeit schenken, Zuhören, Zusammenarbeit interdisziplinär fördern, Zufriedenheit sicherstellen, Zugang zu den Bewohnenden finden und natürlich von der Ortschaft Zofingen. Als Wegweiser diente das Pflegeleitbild: «Wir bieten den Bewohnenden Unterstützung und Beratung bei der Gestaltung der veränderten Lebenssituation und fördern die grösstmögliche Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Entscheidungsfindung.»
Ein Piktogramm als neues Arbeitsmittel
Um das formulierte Ziel erreichen zu können, wurde ein Piktogramm als neues Arbeitsmittel eigens dafür entwickelt. Das Piktogramm ermöglicht den Mitarbeitenden von Pflege und Betreuung, sowie den Mitarbeitenden Aktivierung, einen lösungsorientierten, offenen und flexiblen Umgang mit dem stetigen Wandel im Umfeld der Bewohnenden, der in der Coronapandemie seinen vorläufigen Höhepunkt fand.
Die Coronakrise als Chance für neue Wege sehen
Die grosse Herausforderung bei der Einführung und Umsetzung war, dass der Blickwinkel der verschiedenen Akteure verändert werden musste: das heisst, die Coronakrise als Chance zu sehen, um neue Wege zu gehen, Beziehungen anders zu erleben und die vorhandenen Ressourcen mit neuen Parametern zu messen.
Nebst der Unterstützung der Standortleitung, die den Mitarbeitenden die nötige Zeit für die Individuelle Aktivierende Alltagsgestaltung zur Verfügung stellte, durfte die Projektleitung einen finanziellen Beitrag von der Präsidentin des Vereins Spital Zofingen, Rahela Syed, entgegennehmen. Mit diesem wurden die benötigten Materialien, Geräte und Spiele angeschafft, welche auf den diversen Abteilungen Demenz, Gerontopsychiatrie, Kurz-und Übergangspflege und der Langzeitpflege gezielt eingesetzt werden.
Neue Beziehungen knüpfen dank der Aktivitäten
Nach einem Jahr durfte Katharina Baltisberger Pfeuti das Projekt «Z» in die Verantwortung der Abteilungsleitungen und ihrer Teams übergeben. Mit einem Fachvortrag wurden dem Fachpublikum und Sponsoren die Eckpunkte nochmals theoretisch vermittelt. Beim anschliessenden Übergabeanlass demonstrierten die Bewohnenden sichtlich stolz und hochmotiviert die verschiedenen, auf sie angepassten Aktivierungen. Niemand konnte an den spannenden Aktivitäten, Frage- und Antwortspielen und Bastelarbeiten vorbeigehen, ohne kurz innezuhalten oder mitzuspielen. Und sofort war die neue Beziehung geknüpft und der Zugang zum Gegenüber gefunden.
Umrahmt wurde der Übergabeanlass durch ein Musik-Duo, welches mit seinen Klängen den einen oder anderen Anwesenden dazu brachte, das Tanzbein zu schwingen.
