
Photovoltaik-Anlage: «Sennhof» setzt auf Sonnenenergie
Der Himmel über dem «Sennhof» war wolkenverhangen am letzten Donnerstag. Eine umso sonnigere Zukunft steht dem Pflegeheim bevor – im wahrsten Sinn des Wortes: Es weihte an diesem Tag die Solaranlage auf dem Dach seiner zwei Neubauten ein. 451 Photovoltaik-Module mit einer Fläche von insgesamt 744 Quadratmetern hat die Oltner Solarville AG auf der Dachfläche montiert. Die installierte Anlage hat eine Leistung von 135 kWp. Die Kosten für die Installation der Solarpanels beläuft sich auf 250 000 Franken. Die Anlage wird als einfache Gesellschaft unter der EW Rothrist AG und der Pflegeheim Sennhof AG Vordemwald PSV geführt. Der «Sennhof» verfolgt damit ein bestimmtes Ziel: Er möchte die Energie der Photovoltaik-Anlage nutzen, um damit die Erdsonden im Boden unter dem Neubau zu betreiben. Diese bilden die Heizung des neuen Gebäudes. Die produzierte Solarenergie wird also gar nicht – oder je nach Auslastung nur zu einem geringen Teil – ins Netz der EW Rothrist AG fliessen.
«Wir haben bereits vor sechs Jahren überlegt, mit einer Photovoltaik-Anlage selbst Strom herzustellen», sagte Heimleiter Urs Schenker bei der offiziellen Eröffnung. Im Rahmen des Neubauprojekts entwickelte der «Sennhof» die Idee schliesslich weiter und ging zusammen mit dem EW Rothrist an die detaillierte Planung. «Wir haben schon verschiedene Projekte zusammen realisiert», ergänzte Roberto Romano, Geschäftsführer des EW Rothrist. Dazu zählte zum Beispiel die Installation eines Glasfaserkabels zum Pflegeheim, das für Internetverbindung und eventuell schon bald für die Telefonie genutzt wird. Roberto Romano bedankte sich bei Urs Schenker und der Heimleitung für die Zusammenarbeit. «Eine solche Partnerschaft ist nicht selbstverständlich, aber ich bin überzeugt, dass dies für beide Parteien eine Win-win-Situation ist.»
Rund ein halbes Jahr dauerte die Realisierung der Photovoltaik-Anlage. Die grösste Herausforderung während der Installation sei gewesen, dass parallel dazu die Bauarbeiten für den Neubau liefen und die Erstellung dadurch etappiert erfolgen musste. Der neue Gebäudeteil besteht aus zwei fünfeckigen Häusern. Auf zwei Stockwerken entstehen neue Einzelzimmer, so dass der «Sennhof» künftig über 25 Betten mehr verfügt.
«Bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage sind auch die architektonischen Voraussetzungen eine Herausforderung», sagte Roberto Romano. Das flache Dach der beiden neuen «Sennhof»-Häuser sei dahingehend aber gut geeignet: Durch seine leicht verwinkelte Oberfläche werden die Module bei jedem Sonnenstand ideal beschienen. «Die Ästhetik des historischen Sennhof-Gebäudes beeinträchtigt es zudem nicht», sagte Urs Schenker. Die spiegelnden Solarpanels sind von der Strasse oder dem Garten aus nicht zu sehen. Neben der Solaranlage wird das Pflegeheim, ebenfalls in Zusammenarbeit mit der EW Rothrist AG, eine E-Tankstelle für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Betrieb nehmen.