
«Piazza-Art ist für uns Künstler ein Glücksfall»
Bereits zum zweiten Mal organisiert die Zofinger Altstadtvereinigung Piazza einen Skulpturen-Parcours mit 80 Werken von über 20 Künstlern aus der ganzen Deutschschweiz.
Die Zofinger Altstadt wird in den kommenden vier Wochen zu einer der grössten öffentlichen Kunstausstellungen der Schweiz. Der Altstadtvereinigung Piazza ist es ein weiteres Mal gelungen, über 20 Künstler aus der ganzen Deutschschweiz zu begeistern, Teile ihrer Kunstwerke in Zofingen auszustellen. «Wir konnten uns gegenüber der ersten Ausstellung qualitativ steigern», sagt Samuel Peyer aus Vordemwald, zuständig für die künstlerische Leitung des gesamten Events. Er ist es auch, der die Standorte für die einzelnen Kunstwerke ausgesucht hat. «Er ist ein Glücksfall für uns», betont Christoph Heer von Piazza. «Sämi kennt viele Künstler und hat ein gutes Auge für unsere Ausstellung.»
Kunst zum Anfassen
Erstmals werden nicht nur Kunstwerke aus-, sondern auch hergestellt. Die vier Künstler Julia Roth aus Basel (Stein), Thomas Lüscher aus Staffelbach (Holz und Bronze), Daniel Schwarz aus Effingen (Metall) und Valentino Zucchetti aus Gretzenbach (diverse Materialien) werden vom Montag, 13. März, bis Samstag, 18. März, eine Woche lang in einem Zelt auf dem Aargauerplatz tagsüber
arbeiten und den Besuchern zeigen, wie ihr Arbeitsalltag so aussieht. «Jedermann ist herzlich willkommen, die vier Künstler zu besuchen und sich einen Eindruck von ihrem Können zu machen», sagt Samuel Peyer.
Während vier Wochen mit fünf Wochenenden stellt Piazza für den Skulpturen-Parcours vom 11. März bis 9. April rund 80 Skulpturen in der ganzen Zofinger Altstadt aus. «Die Werke kommen von Künstlern aus der ganzen Deutschschweiz, vom Bodensee bis nach Bern», sagt Samuel Peyer weiter. Auch einige Werke lokaler Künstler werden zu bewundern sein. Darunter «Ferro King» vom Zofinger Fredi Madörin und «Innigkeit», das Werk von Thomas Lüscher aus Staffelbach. Auch Samuel Peyer wird ausstellen.
Bereits zum zweiten Mal dabei ist auch Elia Bechtel aus Muttenz. Der Steinbildhauer, der seit zwei Jahren bei Scheidegger und Kunz in Rothrist arbeitet, stellt die Polyester-Figur «Venezia» aus. Sie zeigt den Kopf einer Frau, die aus einer Muschel herauswächst.
Mit der Verpflichtung von Marc Moser aus Arbon ist den Organisatoren ein grosser Wurf gelungen. Der gelernte Schmid arbeitet als Eisenplastiker und wird mit seinen grossen Figuren immer wieder an internationale Ausstellungen eingeladen. Sein «Cadre» steht bereits vor der UBS in Zofingen und zeigt auf eindrückliche Art und Weise, dass auch Brüche, Risse und Löcher ihre Faszination haben. Marc Moser kommt gerne nach Zofingen: «Die Piazza-Art ist für uns Künstler ein Glücksfall, denn es gibt sonst nur wenig Möglichkeit, so grosszügig ausstellen zu können.» Er weiss, wovon er spricht: «Es gibt Ausstellungen, da muss man Geld bringen, um dabei sein zu können.» Nicht so in der Thutstadt.
Öffentliche Vernissage
Heute Freitag wird der Grossteil der Kunstwerke – auch dank grosszügiger Unterstützung der Firma Gloor Transporte mit ihrem grossen Lastwagen mit Kran – in der Zofinger Altstadt aufgestellt. Zur Eröffnung des einmonatigen Skulpturen- Parcours findet am Samstag, 11. März, um 11.00 Uhr, auf dem Aargauerplatz, eine öffentliche Vernissage mit Apéro statt. Ab Samstag kann bei allen Piazza-Mitgliedern ein Stadtplan mit den Standorten und den Preislisten der Kunstwerke bezogen werden.