Polit-Neuling Urs Karlen will in den Brittnauer Gemeinderat

Wahlen

Die Ersatzwahl eines Mitgliedes des Gemeinderates findet am 7. März statt.

Aufgrund der Demission von Deniz Yeker (FDP) wählt die Gemeinde Brittnau am 7. März ein neues Gemeinderatsmitglied. Bis zum Anmeldeschluss vom 22. Januar ging auf der Kanzlei nur eine Kandidatur ein: Urs Karlen (53).

Mit seiner Gemeinderatskandidatur betritt der zweifache Familienvater Neuland, wie er sagt: «Ich war bislang selber nicht politisch aktiv.» Doch Kontakt mit der Politik hatte Karlen durchaus: Seine Mutter engagierte sich politisch stark in Suhr, wo er aufgewachsen ist. Mit seinem Schwiegervater Armin Leuenberger, ehemaliger Brittnauer Gemeinderat, hat Karlen eine weitere Person mit Politikerfahrung in seinen Reihen. Dass er selbst parteilos ist, sieht er für sich als Vorteil: «Ich schätze es, dass ich mich auf das Sachliche und Fachliche konzentrieren kann.» Seine Motivation für das Amt beschreibt Karlen folgendermassen: «Der Dienst an der Öffentlichkeit ist mir wichtig. Ich habe lange in der Privatwirtschaft gearbeitet. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben und mich für die Allgemeinheit einsetzen.»

1996 zog es den Treuhänder aus beruflichen Gründen nach Zofingen. Seit 2014 wohnt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Brittnau. Nach Abschluss seiner kaufmännischen Lehre 1986 hat er sich laufend in den Bereichen Finanzen, Rechnungswesen, Organisation/Projektmanagement und Steuern weitergebildet. 2018 schloss er zudem die Weiterbildung zum Erwachsenenbildner SVEB ab. In Zürich unterrichtet er seit 2013 zukünftige Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von sozialen Institutionen im Finanz- und Rechnungswesen. Für das freiwerdende Ressort Finanzen im Gemeinderat bringt er also genügend Wissen mit: «Obwohl eine Gemeinde eine etwas andere Rechnungslegung hat, werde ich keine Probleme haben beim Erstellen des Budgets oder der Jahresrechnung.» Neu werden für ihn vor allem die Prozesse innerhalb des Gemeinderates, aber auch im Zusammenspiel mit der Verwaltung sein. «Das wird sicher seine Zeit brauchen, bis ich sattelfest bin.»

Die Gelegenheit, seinem Wunsch nachzugehen, ist endlich da

Angefragt wurde Urs Karlen erst vor knapp zwei Wochen. Schon länger habe er in Erwägung gezogen, sich im Dorf zu engagieren. Nach dem Gespräch mit Frau Gemeindeammann Hanna Kunz war für ihn klar: «Jetzt hat sich eine Gelegenheit ergeben, meinem Wunsch nachzukommen. Also habe ich zugesagt.» Seine Familie unterstütze ihn bei seinem Vorhaben, genauso wie der Arbeitgeber. «Ich werde weiterhin 100 Prozent angestellt bleiben. In Zeiten, in denen ich als Gemeinderat mehr gefordert bin, kann ich das Pensum entsprechend variieren», versichert Karlen, dem der gute Austausch im Team und ein offener und ehrlicher Umgang mit seinen Mitmenschen wichtig ist: «Das möchte ich bei einer allfälligen Wahl in den Gemeinderat auch weiterhin so umsetzen.» Ihm sei es ein Anliegen, im privaten sowie im beruflichen Umfeld, für alle beteiligten Personen die bestmögliche Lösung zu finden. «Obwohl das natürlich nicht immer klappt», weiss Karlen.

Urs Karlen (zVg)
Urs Karlen (zVg)