
Pongo könnte sich durchaus an diese Situation gewöhnen
Erst seit gut zwei Wochen machen wir nun Homeoffice. Eine Zeit, die normalerweise wie im Flug vergeht. Doch momentan ist eben alles ein bisschen oder eben mehr als ein bisschen anders. Die Decke fällt einem langsam auf den Kopf und die Ungewissheit, wie lange die Corona-Krise anhält, erledigt den Rest. Da werden die beiden täglichen ausgedehnten Spaziergänge mit dem Hund schon fast zu einem Höhepunkt.
Ich gebe zu, normalerweise gehören die Gassigänge mit unserem Mischlingsrüden Pongo nicht immer zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Wenn es stürmt, in Strömen regnet oder die Temperaturen nahe der Null-Grad-Grenze sind, würde ich manchmal lieber die Decke über den Kopf ziehen und das Haus nicht verlassen. Obwohl es Pongo bei schlechten Wetterbedingungen nicht anders ergeht und wir ihn auch schon zum Spaziergang «überreden» mussten, kommt die Frage nach einem Ja oder Nein nie auf. Was muss, das muss. Derzeit kann eher von «dürfen» denn «müssen» gesprochen werden. Wir merken, wie gut uns die frische Luft tut und wie wichtig ein kurzzeitiger Tapetenwechsel ist. Ausserdem treffen wir hie und da andere Menschen, meist ebenfalls Hundebesitzer, mit denen wir mit grossem Sicherheitsabstand und deshalb fast schreiend einige Worten wechseln können.
Bei Pongo sorgen die Angst und die Einschränkungen des alltäglichen Lebens nicht für grosse Verunsicherung. Im Gegenteil, eigentlich freut er sich, dass es so ist, wie es ist. Er ist momentan nie alleine zu Hause und kommt noch mehr raus als die gewohnten eineinhalb Stunden pro Tag. Während wir uns freuen, dass möglichst schnell möglichst viel wieder so wird, wie es vor Corona war, dürfte er eine gewisse Zeit brauchen, sich wieder an den Normalzustand zu gewöhnen.
Was ich schon lange weiss, ist mir jetzt noch mehr bewusst geworden: Einen Hund zu haben, ist ein grosses Privileg. In anderen Ländern sogar noch offensichtlicher als bei uns. Dort, wo Ausgangssperre herrscht, werden Hunde mittlerweile «vermietet», damit die Menschen ohne strafrechtliche Konsequenzen wenigstens ab zu nach draussen kommen.