Positive Rückmeldungen von Eltern und Lehrpersonen

Seit Januar 2018 gibt es in Brittnau eine Schulsozialarbeit für den Kindergarten bis zur 6. Klasse. An drei Tagen pro Woche ist eine von insgesamt zwei Mitarbeiterinnen an der Schule präsent, um Schüler bei Problemen und in Konfliktsituationen zu unterstützen. Das Projekt habe sich gut etabliert, vermeldet nun die Gemeinde Brittnau. «Das Angebot wird von den verschiedenen Zielgruppen rege genutzt und wurde aus Sicht der Schulsozialarbeit sehr gut in die bestehende Schulstruktur integriert», sagt Livia Lustenberger, Leiterin Kind Jugend Familie bei der Stadt Zofingen, die im Rahmen eines Gemeindevertrags für die Umsetzung des Projekts in Brittnau zuständig ist. Die Rückmeldungen von Lehrpersonen und Eltern seien positiv. Lehrerinnen und Lehrer schätzten, dass Kinder auch ausserhalb des Unterrichts Anliegen deponieren und lösen können. Dies trage zu einem positiven Klassenklima bei.

Kinder finden selbst Lösungen

Im Verlauf des ganzen letzten Jahres kamen knapp 40 Kinder, 9 Gruppen und einzelne Lehrpersonen in die Beratung. «Lehrpersonen wenden sich meist dann an die Schulsozialarbeit, wenn ein Kind im Unterricht auffällt, sei es durch tiefe Frustrationstoleranz oder Traurigkeit», sagt Tanja Ackermann, Schulsozialarbeiterin in Brittnau. Grund für ein solches Verhalten können mangelnde Integration in der Klasse, familiäre Schwierigkeiten oder kritische Lebensereignisse sein. Gemeinsam mit den Eltern sucht die Schulsozialarbeit dann nach einer Lösung, um das Kind zu unterstützen. Kommen Gruppen von Schülerinnen und Schülern in die Beratung, gehe es meist um Konflikte, welche die Kinder untereinander nicht selbst lösen können. «Sie werden dann mit einer Konfliktlösestrategie, zum Beispiel einer sogenannten Friedensbrücke, darin unterstützt, einander zuzuhören und Lösungen zu entwickeln, mit denen alle ‹Parteien› leben können.» Ratschläge werden den Kindern dabei nicht erteilt: Die Schulsozialarbeit animiert sie stattdessen, selbst eine Lösung zu finden. «Kinder sind darin sehr kreativ», meint Tanja Ackermann.

Erweiterung auf Oberstufe

Nachdem das Angebot im Kindergarten und der Primarschule Anklang fand, möchte es die Gemeinde nun auf die Oberstufe ausweiten. An der Gemeindeversammlung vom 18. Juni befinden die Brittnauer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über einen entsprechenden Gemeindevertrag mit Zofingen. Vorgesehen ist ein zusätzliches Teilpensum von 30 Stellenprozenten. «Es ist an der Oberstufe ebenso wichtig und sinnvoll, einen Ort anzubieten, wo die Jugendlichen in einem vertraulichen Rahmen über persönlichen und sozialen Schwierigkeiten sprechen können», sagt Livia Lustenberger. So könnten die Lehrpersonen entlastet und die Schüler in ihrer Entwicklung und ihren Fragen rund um den Übergang von der Schule zum Beruf unterstützt werden.