
Post will Impfzertifikat ausstellen, Bundesentscheid steht noch aus
Die Post habe zusammen mit einem Partner einen Vorschlag zur Entwicklung eines Covid-19-Impfzertifikats beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgestellt, schreibt ein Sprecher auf Anfrage von CH Media und bestätigt damit einen Bericht des «Tagesanzeigers». «Der sichere und vertrauenswürdige Transport von Informationen ist die Kernkompetenz der Post», heisst es weiter. Der elektronische Datenverkehr, auch im Gesundheitswesen, sei ein Kerngeschäft. Weitere Informationen gibt die Post aktuell nicht heraus. Auch nicht, um wen es sich beim besagten Partner handelt.
Auch der Apothekerverband Pharmasuisse und der Ärzteverband FMH haben gemeinsam einen Vorschlag beim Bund eingereicht. Die Verbände haben ihre beiden Projekte kurz nach Ostern zusammengeschlossen, wie Koordinator Walter Stüdeli gegenüber von CH Media erklärt. «Zwei Projekte auszuarbeiten hätte keinen Sinn gemacht», so Stüdeli. Die Verbände setzen auf Technologien, die bei den Leistungserbringern, also Apothekern und Hausärzten, bereits vorhanden sind. Dies mache es möglich, wenige Wochen nach dem Entscheid bereit zu sein, wie es das BAG verlangt. Zudem erhöhe die Integration der Zertifikate in bestehende Software die Effizienz und Akzeptanz bei den Leistungserbringern.
Vier Projekte sind noch im Rennen
Pharmasuisse und Ärzteverband warten nun auf den definitiven Entscheid. «Es gab ein Gespräch mit dem BAG auf technischer Ebene», so Stüdeli. Am letzten Freitag habe es dann geheissen, am Montag falle der Entscheid. «Seither haben wir nichts mehr gehört.» Das BAG teilt auf Anfrage mit, dass sich insgesamt rund 50 Anbieter für die Umsetzung der technischen Lösung beworben haben. Welche Lösungen weiter verfolgt werden, soll bis Ende Woche entschieden und kommuniziert werden.
In der Frühlingssession hat das Schweizer Parlament die gesetzliche Grundlage für ein Corona-Zertifikat geschaffen. Dieses soll Auskunft darüber geben, ob jemand geimpft, genesen oder negativ getestet wurde und so Reisen oder Veranstaltungsbesuche ermöglichen. Laut dem Bundesamt für Gesundheit soll das Covid-19-Zertifikat fälschungssicher sein und internationale Gültigkeit haben. Im Sommer soll eine Lösung bereit stehen.