Putzen im Dienste der Natur – azb-Mitarbeiter reinigen 7’500 BeeHomes

Im Frühling, wenn die Blumen blühen und warme Sonnenstrahlen die Erde erwecken, summen sie wieder, die Bienen. In den vergangenen Jahren ging der Bienenbestand im Mittelland jedoch rapide zurück. «Aus diesem Notstand heraus ist ‹Wildbiene + Partner› entstanden», erklärt Peter Koller, Gruppenleiter der Stiftung azb, Strengelbach.

Die Wildbienen-Häuschen, die sogenannten BeeHomes, kann jedermann über die Website der «Wildbiene + Partner AG» beziehen. Mit einem BeeHome erhält der Kunde eine Startpopulation von rund 25 Mauerbienen. Diese vermehren sich und verkleben die fertigen Nester mit Lehm. Im Herbst, wenn der Winterschlaf dieser Wildbienen beginnt, können die Kunden die Innenbox des Häuschens an «Wildbiene + Partner» zurücksenden. Was jetzt folgt, ist die Reinigung dieser Innenboxen. Hier beginnt die Zusammenarbeit mit der Stiftung azb. Nachdem ein möglicher Partner abgesprungen war, kontaktierte ‹Wildbiene + Partner› die StifI tung azb. Begeistert von der nachhaltigen Geschäftsidee und auch, weil es sich um eine attraktive Arbeit für die Mitarbeitenden mit einer Beeinträchtigung handelt, hat die Stiftung den Auftrag angenommen. Inzwischen reinigen 15 Arbeitskräfte insgesamt 7500 Wildbienen-Häuschen und «geben so der Natur etwas zurück», wie Koller sagt. René Moor, Bereichsleiter Geschützte Werkstätte der Stiftung azb, erklärt: «Da die Zusammenarbeit spontan erfolgte und die Arbeit in einer definierten Frist zu erledigen ist, waren wir bezüglich unserer personellen Ressourcen ziemlich gefordert. Wir konnten jedoch Leute vom Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum hinzuziehen, die uns bei diesem Auftrag aushelfen.»

Schrittweise Reinigung
Seit dem 25. September reinigen die Arbeitskräfte nun fleissig BeeHomes. In einem ersten Arbeitsschritt werden die bewohnten Schilfröhrchen von den leeren getrennt. «Mit Taschenlampen leuchten unsere Mitarbeiter in die Röhren, der Lehm könnte auch erst weiter hinten befestigt sein», erklärt Peter Koller. Anhand des Nistverschlusses bestimmen sie die Wildbienenart und tragen diese online ein. Der Kunde kann so in seiner persönlichen Onlinestatistik sehen, was sich in seinem Häuschen alles getan hat.

In einem nächsten Schritt werden die Schilfröhrchen aufgespalten. Die Mitarbeitenden bestimmen Milben-, Käfer- und Fliegenvorkommen. «Auch diese Daten übertragen wir auf den Computer. Der Kunde hängt sein Häuschen im Frühling vielleicht woanders hin, wenn er sieht, dass er einen hohen Käferbestand hatte», erklärt Koller. Aus denjenigen Röhrchen, die nicht von Schädlingen befallen sind, holen die Arbeiter die Wildbienenkokons vorsichtig heraus und teilen sie in die beiden bekannten Arten «Osmia cornuta» und «Osmia bicornis». Die Kokons werden anschliessend bei 10 Grad gelagert. Jeden Montag holt ein Mitarbeiter von «Wildbiene + Partner» die Kisten ab. «Es ist wirklich eine gute Zusammenarbeit mit ‹Wildbiene + Partner›. Sie sind sehr offen und hilfsbereit», sagt Koller.

Der letzte Arbeitsschritt ergibt sich im Wiederauffüllen der Innenboxen. Die fertig gereinigten Boxen werden zurück in den Einsendekarton gepackt und an die Kunden zurückgeschickt. Diese können dann im kommenden Frühling wieder eine Startpopulation Mauerbienen bei «Wildbiene + Partner» abrufen. An Spitzentagen schaffen es die Mitarbeitenden, 200 Häuschen zu reinigen. René Moor weiss: «Ein zufriedener Kunde kommt wieder.» Bisher stimmt die Zusammenarbeit für beide Partner. Die Pflege der BeeHomes könnte für die Stiftung azb also dur

Dieser Mitarbeitende sucht Lehmspuren in den Röhrchen.
Dieser Mitarbeitende sucht Lehmspuren in den Röhrchen.
Sind die BeeHomes geputzt, packen die Arbeiter sie zurück in die Kartons. Dieser Mitarbeitende sucht Lehmspuren in den Röhrchen.
Sind die BeeHomes geputzt, packen die Arbeiter sie zurück in die Kartons. Dieser Mitarbeitende sucht Lehmspuren in den Röhrchen.